V-I-IV-VII [V 7]-(I), wobei ab dem zweiten Takt jeder Gruppe zu Taktbeginn
Septakkorde in der ersten Umkehrung auftreten, die unvollständig, d. h. mit
fehlender Quinte, gehalten sind. Die Septen ihrerseits sind – wie bereits vermerkt –
vorbereitet.
Ungewöhnlich ist der Beginn mit einer Trugschlußwendung, ferner daß die nachfolgende
II. und die schließende die VII. Stufe zusammen mit dem Orgelpunkt gerade wieder
einen Dominantseptnonen- bzw. einen einfachen Dominantseptakkord bilden.
Ferner springen die Oberstimmen in der jeweils zweiten Takthälfte im jeweils
zweiten und vierten Takt der Viertaktgruppen in die zugehörigen leitereigenen
Septen104
Der Auffassung Claus Ganters, daß der Takt 59 einen Nonenakkord der Dominante darstelle
(Harmonielehre – ein Irrtum? Literaturbeispiele zur Dur-Moll-tonalen Harmonik, Teil II,
Basel: Hega 1985, S. 323), ist nach dem oben gesagten nur bedingt zuzustimmen; nicht
vertretbar scheint diese Deutung in der ersten Hälfte des Taktes, da das dort vorkommende e1
entweder als akkordfremd oder gar als Undezime angesehen werden müßte: Als akkordfremder
Ton wäre er weder vorbereitet, noch wird er – etwa als Quartvorhalt – stufenweise abwärts
aufgelöst. Das e2 in der zweiten Takthälfte ist bei einer Auffassung dieses Abschnittes als
Quintfallsequenz über einem Orgelpunkt problemlos als Septe der II. Stufe anzusehen.
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ein Vorgang, der im dritten Takt jeder Gruppe dahingehend geändert ist, daß nicht Sept,
sondern die obere Oktave angesprungen wird. Dieser Akkord präsentiert mithin die
Molltonika als Dreiklang (allerdings – bedingt durch den Orgelpunkt – mit der Quinte
im Baß). Und noch eine kleine Abweichung von der regulären Sequenzierung ist zu
vermerken: der Quintsextakkord zu Beginn des vierten Taktes einer Gruppe hat statt der
leitereigenen VI. Stufe (in Takt 61 wäre dies ein c1) die hochalterierte – diese
Abweichung ist unmittelbar einleuchtend: da der Schlußklang der Gruppe ein
Dominantseptakkord (anstelle des leitereigenen Septakkordes in äolischen Moll) ist, muß
auch die VI. Stufe zur Vermeidung eines übermäßigen Sekundschrittes alteriert werde (in
Takt 61 z. B. ergäbe sich für die unterste Note der rechten Hand etwa die Folge
c1- dis1).
An die Takte 58 bis 70, die als Viertaktgruppe mit interner tonaler Quintfallsequenzierung
real zweimal eine Quintfallsequenzierung erfahren, schließt sich eine weitere tonale
Quintfallsequenz an: der auf D-Moll zu beziehenden Abschnitt mündet zu Beginn von
Takt 71 im D-Moll-Dreiklang, der als IV. Stufe einer Quintfallsequenz in A-Moll
angesehen wird. Die weiteren Sequenzstufen, |