ces vor b). Wenn man ein
Zusammenklingen des Nonenvorhaltes mit seinem Lösungston umgehen will, ergeben
sich im fünfstimmigen Satz dabei zwangsläufig die im Notenbild eingetragenen
Oktavparallelen. (Die Fassung mit None plus Grundton führte Chopin wie
ebenfalls schon erwähnt zuvor bereits im Zusammenhang mit dem D7-Akkord ein,
allerdings dort ohne gleichzeitige Verbreiterung auf einen Doppeltakt und unter
Verwendung der großen statt – wie im Folgenden – der kleinen None.) Die
kleinen Nonen bilden – wie schon ausgeführt – jeweils zusammen mit den übrigen
Tönen vermindert-kleine Septakkorde, die bisweilen unter Absehung von der
enharmonischen Schreibung mit dem Tristanakkord in Verbindung gebracht
werden39
Dritte Schicht (dritte Zeile): Eine der beiden Parallelen – diejenige zwischen dem Baß und dem zweiten Alt (als eine der Mittelstimmen der rechten Hand) – umgeht Chopin, indem er die Quinte von C7, das g, nicht »regulär« chromatisch ins ges weiterführt, sondern in den Ton es springt, der zusammen mit dem Sopran eine Oktave einschließt. Auch deren Fortführung bildet nunmehr keine Parallele, da der Sopran zwar abwärts, der zweite Alt aber aufwärts geführt wird. (Letztere Stimme ist damit wieder bei jener Tonhöhe angelangt, die sie bei einer »regulären« chromatischen Führung ebenfalls erreicht hätte: g-ges-f statt g-es-f.) Durch diese Stimmführung mit ihrer Vermeidung einer Oktavparallele entsteht zugleich der bereits erwähnte Einschub eines Dreiklanges inmitten der Septakkordfolge. Ferner wird die »verbotene« Verdoppelung der Septe es des F7-Akkordes gemildert durch den Umstand, daß nicht beide Töne – wie erwähnt – in dieselbe Richtung führen, dies aber erst dann erfolgt, wenn diese Töne nicht mehr richtungsgebundene Septen eines Dreiklangs sind40
So elegant eine Erklärung der tatsächlichen Stimmstruktur auf der Basis einer Vermeidungsstrategie verbotener Parallelen erscheint, so hat sie doch einige Schönheitsfehler: der gewichtigste Einwand ist jener, der darauf hinweist, daß |