Furtwänglers letztes Berliner Konzert im Kriege fand am 23. 1. 1945 im
Admiralspalast statt. Es wurde im wahrsten Sinne des Wortes verdüstert
durch eine plötzliche Stromsperre während der ersten Sinfonie von Brahms,
die etwas Gespenstisches an sich hatte, weil die Musiker anfangs bei der
dürftigen Notbeleuchtung weiterzuspielen versuchten, bis dann eine Gruppe
nach der anderen verstummte und Furtwängler mit einer resignierenden
Geste den Saal
verließ.7
Klaus Weiler, Celibidache, Musiker und Philosoph, München 1993, S. 19.
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Noten und Instrumente der Philharmoniker wurden ausgelagert und aus Unwissenheit im Exil
verbrannt,8
Klaus Umbach, Celibidache – der andere Maestro. Biographische Reportagen, München u.
Zürich 1995, S. 101.
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das Material des OBM überlebte den Krieg im Askanischen Gymnasium in Berlin-Kreuzberg
unversehrt. 9
Vogt, in: OBM-Festschrift, a. a. O. (s. Anm. 1), S. 19.
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II »Eine leistungsfähige, ausgezeichnet eingespielte Liebhabervereinigung«
Die Tradition des so gelobten10
Rezension des Konzertes am 19. 4. 1942 von Karl Westermeyer in einer Berliner Tageszeitung,
nähere Angaben fehlen.
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Ensembles reicht weit in die Vergangenheit zurück. Man beruft sich auf die von
Eduard Rietz 1926 gegründete »Philharmonische Gesellschaft«, die ihrerseits aus
Carl Friedrich Zelters »Ripienschule« hervorgegangen war, und deren von Felix
Mendelssohn Bartholdy gestifteten Pauken sich noch heute im Besitz des OBM
befinden. 11
Karl Senftleben, Die Entwicklung des Orchesters Berliner Musikfreunde e. V., Aufsatz in
einem wohl kulturorientierten Berliner Journal vom Februar 1966, S. 23–25. Die Quelle ist
nicht zu eruieren, der Aufsatz befindet sich als Kopie im OBM-Archiv (mündliche Auskunft
Vogt 2001), S. 23.
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Den heutigen Namen trägt das OBM erst seit 1949, nachdem mehrere Laienorchester fusioniert
hatten12
Senftleben, a. a. O., S. 23 f.
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und es blickt auf folgenden »Stammbaum« zurück:
»Berliner Dilettanten Orchester Verein 1866« und »Neue Orchester-Vereinigung«
fusionierten 1906 zur
»Neuen Orchester-Vereinigung – Berliner Musikfreunde e. V.«
»Berliner Orchesterverein 1874« und »Orchesterverein Lyra 1882«
schlossen sich 1909 zur
»Berliner Orchestervereinigung« zusammen,
Die »Neue Orchester-Vereinigung – Berliner Musikfreunde e. V.« und die »Berliner
Orchestervereinigung«
vereinigten sich 1919 zur
»Orchestervereinigung Berliner Musikfreunde e. V.«
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