- 223 -Kinzler, Hartmuth (Hrsg.): Musik und Leben 
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  • D., WPB: »Ich habe gelernt, dass man, obwohl das Spielen von Tönen für den Zuhörer leicht aussieht, trotzdem viel üben muss, damit alles eine gewisse Harmonie hat. Geduld ist sehr wichtig bei solchen Projekten.«

Einige Schüler/-innen behaupten, dass sie »nichts« gelernt hätten (was nicht ganz glaubwürdig erscheint, angesichts dessen, was gehört und beobachtet werden konnte). Dennoch zeigen die oben genannten Antworten, dass die Jugendlichen auf verschiedenen Gebieten Lernerfolge hatten: Dies betrifft das Zusammenspiel; die Erweiterung der Definition von Musik und der Hörerfahrung; den Respekt vor musikalischen Leistungen; die Offenheit für etwas Neues und Ungewohntes; das Bewusstsein für Geduld, Ausdauer und Mut. An anderer Stelle wurde bereits erwähnt: Durchhaltevermögen, Konzentration, Toleranz, zu dem stehen, was man macht. Auf fachlicher Ebene haben sie musikalische Parameter in einem neuen Zusammenhang kennen- und anwenden gelernt.

Die Jugendlichen sind durch die Arbeit mit dem Komponisten Karlheinz Essl Sachkundige dieses kleinen Ausschnittes im großen Bereich Neue Musik geworden.29

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Ich würde das Wort »Insider«, welches sehr gute Kenntnis, aber auch eine besondere Form der Auseinandersetzung assoziiert, lieber vermeiden. »Sachkundiger« erscheint mir als weniger wertend.
Vgl. dazu: Volker Michael, S. 199.
Viele der Elftklässler haben Zugang zur Neuen Musik bekommen, zumindest eine Offenheit für Neues, auch wenn das Neue erst einmal merkwürdig erschien. Einige Mädchen würden so ein Projekt durchaus noch einmal machen. Andere empfanden die Arbeit mit Herrn Essl als sehr bereichernd. Es entstand für manche ein intensiver emotionaler Kontakt zum Komponisten (z. B. J., WPB: »Ich fand ihn sehr sympathisch und super.«) und zwei Jugendliche äußern, dass sie das Projekt lange in Erinnerung behalten werden.30
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Vgl. dazu: Reinhard Flender, S. 197.
(Sa., Kunst: »Was wir gemacht haben, vergisst man nie.« Ü., lange kein MU: »Ich glaube, das Konzert wird eine schöne Erinnerung für mich.«) Über die Wirkung dieses Musikprojektes auf die Zuhörer berichtet Ü. über Schüler/-innen, die durchaus noch einmal in ein solches Konzert gehen würden. Eine andere Schülerin machte die Beobachtung:
  • Sch., WPB: Es waren sehr viele Jugendliche unter dem Publikum und »sie waren alle sehr geduldig, obwohl es nicht die Musik ist, die sie anspricht. Das hat mir gezeigt, dass es ...nicht so langweilig war und es auch interessant war, mal was ,Neues‘ zu hören.«

Die Wirkung des Projektes geht auch auf die Zuhörer/-innen über. Insofern hat Reinhard Flender recht, dass die Zusammenarbeit eines Komponisten mit einer Schulklasse durchaus »eine neue Dynamik ins traditionelle Musikleben« [hier müsste es heißen: Popmusik] bringen kann.31

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Vgl. Flender, S. 196.

Die Äußerungen der Jugendlichen zeigen, dass es in der Akzeptanz des Projektes keine großen Schwierigkeiten für diejenigen gegeben hat, die das Fach Kunst


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