- 214 -Kinzler, Hartmuth (Hrsg.): Musik und Leben 
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so was machen?” Gemeint sind die »Instrumente«, die für diese Aufführung verwendet werden sollen.

Dennoch laden fast alle Schüler/-innen »Kumpel« zum Konzert ein.

Das hätten sie nicht gemacht, wenn ihnen das Projekt nicht viel bedeutet hätte. Auch das widerspricht dem, was sie manches Mal während der Probe und Generalprobe geäußert haben. Die größte Angst dieser jungen Menschen ist es, sich vor ihren Altersgenossen zu blamieren und infolgedessen womöglich Freunde zu verlieren (»Frau Kaufmann, meine Kumpel sind das einzige, was ich habe. Wenn ich vor denen mein Gesicht verliere . . . « [Pa., WPB], »Frau Kaufmann, die schlagen uns tot« [M., ÄWPB, kurz vor der Aufführung]).

Und noch etwas spricht dafür, dass sie dieses Projekt wichtig genommen haben: Sie waren alle die gesamte Zeit dabei. (Das ist in diesem Stadtteil keineswegs selbstverständlich.) Wäre ihnen das Projekt wirklich nur unangenehm gewesen, hätten sich zumindest einige krankgemeldet. Die Jugendlichen hat demnach irgend etwas in den Bann gezogen.

Das Konzert ist gut besucht. Es kommen etliche Schüler/-innen der Schule, die die Elftklässler eingeladen haben. Weitere gesellen sich dazu, die die Ankündigung für das Konzert gelesen haben. Zudem kommen einige Eltern, Lehrer/-innen, Komponistenkollegen, Mitarbeiter/-innen des Landesmusikrates, Sponsoren des Projektes und der Staatsrat der Schulbehörde.

Die Schüler/-innen sind zwar vor Spielbeginn sehr nervös, beim Konzert allerdings hoch konzentriert und sehr ernsthaft dabei. Anfangs muss eine Gruppe von fünf Mädchen lachen. Ihnen kann geholfen werden, indem sie »manuell« durch das Löschen des Scheinwerfers »ausgeschaltet« werden, damit sie eine kleine Pause zur Beruhigung haben.

Bühnengestaltung

Für die vier Spielergruppen werden Podeste mit jeweils einem Tisch und sechs Stühlen im Raum verteilt aufgebaut. Auf jede Gruppe sind Scheinwerfer gerichtet, die vom Computer aus mit Hilfe eines eigens dafür entwickelten Programmes gesteuert werden.

Auf den Tischen befinden sich die Klangmaterialien (Flaschen, Dosen, Zeitungspapier, Töpfe . . . ). Hinter jeder Gruppe steht eine aufgeklappte Schultafel, die sowohl als »Instrument« dient als auch als akustischer Reflektor. Auf den Tischen liegt jeweils ein uni-farbenes großes Tischtuch, so dass eine fast malerische Kulisse entsteht. Die Tischtücher erleichtern den lautlosen Umgang mit den »Instrumenten« in den Spielpausen.


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