- 55 -Kinzler, Hartmuth (Hrsg.): Vermittelte Musik 
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Ideen­­findung und konzeptionellen Absprache untereinander, aber auch mit dem betreuenden Dozenten müssen Studiotermine mit den „Hiwis“ organisiert werden, Gerätschaften ausgeliehen, Sounds gesammelt werden, die Raumfrage und eine geeignete apparative Einrichtung ausgesucht und die Betreuung festgelegt werden.

Daher ist es schon eine mittlere, aber bislang zum Glück die einzige Katastrophe, wenn ein wohlmeinender Hiwi die Festplatte des Musikcomputers „putzt“ und dabei die fast vollendete, aber noch nicht auf Masterband gesicherte Tonbandarbeit gleich mitlöscht, so geschehen mit dem Literarischen Quartett von Tobias Bako und Tobias Wollermann (1997/98), das originale Sprachklänge der Diskutanten aus der bekannten Fernsehserie mit „personifizierten“ Streichquartettklängen unterlegt, wie man der im zweiten Anlauf entstandenen „Notfassung“ entnehmen kann.


Neben dem Erwerb von Kenntnissen und Fähigkeiten im Umgang mit musiktechnischen Geräten und Instrumenten ist die gemeinsame Planung ein wichtiger, für den späteren Beruf nicht zu unterschätzender Erfahrungswert, denn es muß dem Team gelingen, die anfangs noch unklaren und im Werden begriffenen künstlerischen Ideen, die konkrete musikalische Zielsetzung, die stilistisch Einordnung, die formale Anlage, die Auswahl und Gestaltung der musikalischen Elemente, der Klangstrukturen usw. sprachlich zu veranschaulichen bzw. sich in die Vorstellungswelt des anderen hineinzudenken, um ein kreatives Feedback überhaupt zu ermöglichen. Kommunikative Kompetenz wird so am musikalischen Gegenstand geprobt, an einem unfertigen ästhetischen Objekt, das noch im Werden begriffen ist, das nicht bereits notenfixiert ist oder als bereits eingespieltes Tondokument die schöpferische Phantasie in festgelegte Bahnen zwingt.


Grundsätzlich werden alle Tonbandarbeiten in der Mediothek des Faches archiviert und können eingesehen bzw. angehört werden.


Einige der hier exemplarisch angeführten Produktionen sind im Internet zu sehen und zu hören29

. In enger Zusammenarbeit mit der Universitätsbibliothek wurden einige Tonbandproduktionen als multimediale Publikation vollständig ins Netz gestellt, die Arbeiten können per RealAudio sofort angehört werden, die dokumentierenden Texte gelesen werden und synchron zum musikalischen Ablauf werden die Partituren „umgeblättert“30
30 Dies ist leider nicht mit jedem Browser möglich. Empfohlen wird Netscape ab Version 4.0.

, besonders eindrucksvoll ge­lungen bei der Internet-Präsentation der Die Hase – eine Osnabrücker Pro­­gram­m­­usik von Oliver Feser, Silke Feser und Claus Huth (1995); hier werden ausgesuchte Bilder der Osnabrücker Flußlandschaft mit passenden, durchgehend auf dem „Leitmotiv“ h-a-es-e fußenden Klangstrukturen verbindet.



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