- 377 -Kinzler, Hartmuth (Hrsg.): Vermittelte Musik 
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breit zu spielende Töne. Aber auch die speziellen Anweisungen für eine besondere Klangerzeugung werden einbezogen, z.B. pizzicato (gezupft) bei den Streichinstrumenten oder Pedal (Aufheben der Dämpfung) beim Klavier.4) 5)



Ergänzungen


1) Die Partitur für den vierstimmigen gemischten Chor umfaßt normalerweise vier Zeilen. Der Tenor wird dabei eine Oktave höher im G-Schlüssel notiert; die eigentlich erforderliche kleine 8 unter dem Schlüssel wird häufig weggelassen, wenn ohnehin deutlich wird, daß es sich bei der notierten Stimme um den Tenor handelt. Wenn der Chorsatz mehr akkordisch-schlicht ist, also nur wenige Textüberschneidungen aufweist, kann die Schreibweise auch in zwei Systemen vorgenommen werden. Der Tenor steht dann mit dem Baß im unteren System, während das obere System den Sopran und den Alt aufnimmt. Die Notenhälse im Alt und im Baß werden dabei grundsätzlich nach unten, im Sopran und Tenor nach oben angesetzt.


2) Die Musikerfindung hat im Prinzip zwei Wurzeln: entweder löst die in Musik enthaltene Energie ein Kräftespiel aus, das über Motive, Themen, Musikteile, Reihungen, Variationen und Entwicklungen (siehe unten) zu gestalteten Formen kommt (absolute Musik), oder sie wird gesteuert durch eine außermusikalische Idee, etwa durch einen Text, durch eine mit dem Titel angedeutete Vorstellung oder durch eine Handlung usw. (Programm-Musik im weitesten Sinn). Im zweiten Fall werden musikalische Ausdrucksmittel zur Verdeutlichung der Aussage ausgewählt und eingesetzt.


3) Wir sprechen vom Orchester, wenn wenigsten eine Instrumentengruppe chorisch besetzt ist, z. B. Streicher im Kammerorchester. Wenn alle Stimmen (unabhängig von ihrer Anzahl) nur einfach besetzt sind, handelt es sich um ein Ensemble.


4) Die Spielanweisungen erfolgen entweder durch ins Notenbild integrierte Symbole, oder als wörtliche Angaben, wenn sich ihre Ausführung über mehrere Takte erstreckt.


5) Formen: Als den letzten hier anzusprechenden traditionellen Grundrissen wenden wir uns den Entwicklungsformen zu: der Fuge und der Sonatenhauptsatzform. – Die Fuge verarbeitet in einer bestimmten Anzahl von Stimmen (meist 3 oder 4, selten 2, gelegentlich mehr als 4) das gleiche thematische Material. Die nacheinander einsetzenden Stimmen sind gleichrangig. Sie werden in eigenständiger polyphoner Weise so geführt, daß sie durch den Vortrag entweder des Themas oder des Kontrapunkts kunstvoll den Tonsatz ergänzen. – Bei


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