- 255 -Kinzler, Hartmuth (Hrsg.): Vermittelte Musik 
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zu erschließen. Auch außerschulisch bieten sich u. U. reizvolle Ausgangsbedingungen.


Im Laufe der Projektarbeit mit den ‚jubilierenden Realien‘ wurden mehrfach Einzelobjekte oder komplette Installationen aus dem Gesamtzusammenhang des Klangbodens herausgenommen und an anderen Stellen quasi als ‚Gast-Klangspiel‘ wieder aufgebaut – unter den ganz normalen Bedingungen von Räumen ohne jegliche Aufhängungsmöglichkeit an Wänden und Decken oder im Freien, allerdings teilweise in abgewandelter Form. Bei Bedarf konnten ein Maler- und ein Baubetrieb sowie der Schulträger mit Gerüsten, Balken, Kanthölzern, Brettern, Dachlatten und anderer Ausrüstung einspringen, so daß auf die Errichtung stabiler Tragekonstruktionen nicht grundsätzlich verzichtet zu werden brauchte.


Gemessen an seinem Nutzen für Aufhängungszwecke erscheint der erforderliche Material- und Arbeitsaufwand durchaus vertretbar. Projektstützende Hilfeleistungen mit geliehenem Gerät und Material der o. g. Art sollte man daher nicht unbedingt als Ausnahme betrachten, sondern bei lohnenden Gestaltungsideen von vornherein mit bedenken und potentiellen Ansprechpartnern im Umfeld der Schule frühzeitig werbend ins Bewußtsein bringen. In der Regel wird man auf offene Ohren, nicht selten auf begeistertes Interesse stoßen.


Schulen, die ein Leichtbaubühnen- und Tribünensystem besitzen oder kostengünstigen Zugang zu einer solchen Ausstattung haben, können hinsichtlich der Frage des Standorts und der Aufhängung auf behelfsmäßige Antworten weitgehend verzichten. Die Notwendigkeit, in diesem Punkt eigene, individuell angemessene Lösungen zu entwickeln, bewirkt jedoch um so eher einen Denkansatz, der Raum bzw. Örtlichkeit, Hilfsmittel und Klangmaterial kreativ als Ganzheit in den Blick nimmt und zu entsprechend inspiriertem Gestalten führt.


Für die praktische Umsetzung ist die Kenntnis der erreichbaren Konstruktionsmittel und Arbeitshilfen sowie ihre rechtzeitige Erprobung im überschaubaren Rahmen unbedingt notwendig. Auch Mut und Bereitschaft aller Beteiligten zum Umgang mit einer wahrscheinlich ungewohnt zufälligen Ausrüstung gehören dazu – ebenso die Einsicht, daß in allen Phasen der Vorbereitung und Durchführung des Projekts vorübergehend u. U. außerordentliche Opfer an Freizeit und Arbeitskraft zu leisten sind. Im Idealfall bildet sich ein Kernteam aus einigen besonders interessierten Schülern – eventuell auch Eltern und Kollegen – heraus, die bei bestimmten Arbeiten, zumal mit großdimensionierten Materialien gemeinsam Hand anlegen können. Vor allem in Bezug auf improvisierte Tragekonstruktionen bzw. Aufhängungen sollten wegen der stets zu gewährleistenden statischen Sicherheit Lösungen im Team durchdacht und ausprobiert, im Zweifelsfall fachmännisch überprüft werden.


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