(wie regelmäßiges Metrum, rhythmische Strukturen,
Grundtongefühl etc.) bilden kann.
In einem seit einigen Jahren in Freiburg durchgeführten Forschungsprojekt Kindliche Lernwelt Musik geht es darum, musikalisches Lernen von Kleinkindern (0.5 bis 3 Jahre) auf der Basis neurobiologischer Erkenntnisse anzubahnen und in Entstehung und Verlauf zu beobachten.2
Die Aussagen zum kindlichen und frühkindlichen Lernen stützen sich auf mehrere Untersuchungen, zwei Pilotstudien mit Kindern im Alter von 3 bis 5 bzw. 1 bis 3 Jahren (s. Anhang) sowie der Hauptuntersuchung anhand einer Kindergruppe (n = 9) im Alter von 0.5 bis 1.5 Jahren über einen Zeitraum von 15 Monaten (1998–1999). Ausgewählt wurden die Kinder, deren Eltern sie zur Teilnahme an dem Projekt angemeldet hatten, lediglich nach dem Gesichtspunkt des Alters und der gleichen Verteilung auf beide Geschlechter. Die Kinder kommen einmal die Woche zusammen mit ihren Eltern für Einheiten von ca. 30–40 Minuten in die Musikhochschule, wo sie auf informeller Basis vielfältige musikalische Anregungen erhalten, die zunächst das Hören metrisch und tonal abwechslungsreicher Musik bzw. musikalischer Patterns und Melodien sowie ein vielfältiges Bewegungsrepertoire betreffen. Nach dem Aufbau eines hinreichend entwickelten Hörrepertoires beginnen die Kinder, sich mit ihrer eigenen Stimme zu beteiligen, indem sie Melodien und Rhythmen imitieren, fortführen oder frei erfinden. Auf diese Weise soll eine informelle musikalische Lernumgebung entstehen, in der sich die Kinder musikalisch entwickeln können und wir diese Entwicklung beobachten und lernpsychologisch klassifizieren können. Auf formelle Unterweisung wird in diesem Alter bewußt vollständig verzichtet. Es finden auch keine verbalen Anweisungen oder Erklärungen statt, vielmehr fungieren die Lehrer mit je einem Assistenten als Modell, das Kinder und Eltern beobachten und ggf. imitieren. Grundlage aller Aktivitäten bilden die Ergebnisse der |