- 18 -Kietz, Nicola: Musikverstehen und Sprachverstehen 
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Die nächstgrößere Einheit ist das Morphem. Es hat keine bedeutungsunterscheidende Funktion, sondern gilt als kleinste bedeutungstragende Komponente der langue. Das Wort Waldhorn setzt sich z.B. aus zwei Morphemen, nämlich aus Wald und Horn, zusammen, die beide für sich bedeutungshaltig sind.
Diese sehr vereinfachende Darstellung mag in diesem Zusammenhang genügen.

Auf der Wortebene fügen sich also Phoneme zu Morphemen zusammen und diese dann zu Wörtern. Wörter schließen sich wiederum zu noch größeren Einheiten/Konstituenten zusammen, welche in ihrer weiteren Kombination Satzebene erreichen. Dieser hierarchische Aufbau wird durch Abbildung 6 verdeutlicht:


Phoneme: In Satzanalysen geht man i.a. nicht mehr weiter bis zur Phonemanalyse.

Abb. 6: Der Satz als hierarchisches Gebilde

Diese Auffassung einer hierarchisch gegliederten Satzanalyse ist unter Linguisten vorherrschend.

Es herrscht zwar keine Übereinstimmung über Form und Klassifikation der Satzbaupläne, doch sowohl Konstituentenstrukturgrammatiken (vgl. z.B. Duden: Grammatik der deutschen Gegenwartssprache. 4. völlig neu bearb. und erw. Aufl., Mannheim 1984) als auch Dependenz- und transformationelle Grammatiken (vgl. z.B. U. Engel: Die deutschen Satzbaupläne. in: Wirkendes Wort 6 (1970), S. 361-392; H.J. Heringer: Theorie der deutschen Syntax. München 1970) haben als Kerngedanken die Beschreibung der abstrakten hierarchischen Struktur von Sätzen.

Aufgabe syntaktischer Analysen ist demnach die Bestimmung der einzelnen Konstituenten und - darüber hinausgehend - ihre Zuordnung zu syntaktischen Kategorien (z.B. Nomen, Verb, Nomi-nalphrase). Lezteres ist notwendig, um Regularitäten in den Reihen-folgebeziehungen (syntagmatische Relationen) der Konstituenten, aber auch auf der paradigmatischen Achse entdecken zu können. Ein Beispiel für eine Satzanalyse, die in Form von Strukturbäumen wiedergegeben wird, folgt in Abbildung 7:

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