- 101 -Kestenberg, Leo (Hrsg.): Kunst und Technik 
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ist, auch der stärkste Ton zu sein braucht. Für die Klarinette beispielsweise enthalten der 8., 9. und 10.Teilton zusammen 50% der gesamten in dem Klang enthaltenen Schwingungsenergie; für die Oboe dagegen sind der 4. und 5. Teilton maßgebend. Eine besondere Stellung nimmt die Geige ein. Sie enthält nämlich, und das macht den “Schmelz” des Geigenklanges aus, sehr hohe Teiltöne.



In Abb. 4 ist das Spektrum des Geigenklanges dargestellt, nach einem neuen automatischen Klanganalyseverfahren aufgenommen. Die Abszisseneinteilung zeigt die Frequenz in Hz., die Ordinaten stellen wiederum die Größen der einzelnen Teiltöne dar. Bemerkenswert ist, daß noch Teiltöne in merklicher Stärke auch in der Gegend von 4 bis 6000 Hz. vorhanden sind. Im Gegensatz zur Violine hat die Flöte nur wenig Obertöne, sie klingt darum sehr weich; dasselbe gilt von den Orgelpfeifen, auch sie gehören, besonders, wenn sie eine große Mensur haben, zu den obertonarmen Schallerzeugern, ihre Schwingungskurve ähnelt mehr derjenigen eines reinen Tones. Auf den Unterschied von Geige und Flöte, der für die elektroakustische Übertragung eine gewisse Rolle spielt, kommen wir übrigens weiter unten zurück.

Ebenso interessant wie die Instrumentalklänge sind auch hinsichtlich ihres physikalischen Aufbaus die menschliche Sprache und der Gesang, vor allem die gesungenen Vokale. Auf diesem Gebiet die grundlegenden Arbeiten geleistet zu haben, ist das Verdienst von C.Stumpf; auch der Amerikaner D.C.Miller hat etwa zu gleicher Zeit unabhängig von den Forschungen des ebengenannten deutschen


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