entsprechen. Werke des Barock und der Klassik verlieren
dagegen kontinuierlich an Interesse. Zunächst mit 31,1 % bzw. 50,3 % stark
vertreten, geht ihr Anteil stetig auf nunmehr 14,6 % bzw. 25,8 % zurück. Genau
gegenläufig ist die Entwicklung der Aufführung romantischer Streicherliteratur.
Ihr Anteil steigt sprunghaft von 2,2 % auf 28,5 %! Zwei Drittel aller derzeit
aufgeführten Streicherwerke sind somit nach 1800 bzw. nach 1900 komponiert. Die
Graphik verdeutlicht diese prozentualen Verhältnismäßigkeitenn (Abb. 4.33).
Innerhalb der Sparten ›Barock‹ und ›20. Jahrhundert‹ gibt es wiederum klare ›Spitzenreiter‹. Händels ›Concerti grossi‹ füllen alleine einen Anteil von 10 % bis 25 % im jeweiligen 5-Jahres-Abschnitt. Vergleichbare Werke von Corelli, Vivaldi, Geminiani und Locatelli kommen gemeinsam nicht auf diese Quote. Unter den Werken des 20. Jahrhunderts nimmt Brittens ›Simple Symphony‹ eine klare Führungsposition ein. Dies hängt möglicherweise auch mit dem großen Erfolg zusammen, den dieses Werk bei einer Aufführung auf der Bundestagung in Solingen 1954 durch das Orchester Berliner Musikfreunde unter Volker Wangenheim errang. In BDLO-Kreisen war es in den folgenden Jahren als »Erfolgswerk von Solingen« in aller Munde.47
Das Beliebtheitsbarometer der zwölf am meisten gespielten Komponisten (in epochaler
Chronologie) zeigt, daß das Repertoire sich erweitert, ohne Altbewährtes aufzugeben
(Abb. 4.34).
Händel und Mozart sind unangefochten führend, Pachelbel und Corelli konstant, Vivaldi und Telemann leicht steigend. Grieg, Elgar, Respighi, Bartók, Britten und Genzmer dagegen sind ab 1978 z.T. an dritter oder vierter Position zu finden. Einen |