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als schlagender Beweis dafür gelten, daß das Kriterium der Bekanntheit
und der allgemeinen Anerkennung eines Komponisten ein einzelnes Werk, unabhängig
von seiner musikalischen Qualität, für eine gewisse Zeit in den Blick rücken kann.
Als Standardwerke sind in erster Linie Sinfonien der Wiener Klassik ermittelt worden. Sie sollen noch etwas genauer betrachtet werden. Immer wieder fanden sich im DLO Appelle, »weg von den Standardwerken – Beethovens 5. Sinfonie; Schuberts 7. Sinfonie«.16 Geht man einmal exemplarisch diesen beiden Einzelbeispielen nach und betrachtet Beethovens 5. Sinfonie im Verhältnis zu seinen anderen acht Sinfonien, so kommt sie auf 11 % der Aufführungen dieser neun Werke. Die 1. und 2. Sinfonie erreichen zusammen 54 %, und mit jeweils 11 % liegen die 8. Sinfonie und die fünfte an dritter Stelle. Die 3., 4. sowie die 6. und 7. Sinfonie zeigen jeweils eine recht ausgewogene Präsenz mit 4 % und 5 % bzw. 8 % und 7 %, während die 9. Sinfonie überhaupt nicht vertreten ist. Sie scheint mit einem Tabu belegt zu sein, als zu schwer zu gelten oder zu große aufführungstechnische Hindernisse mit sich zu bringen (Chor und Solisten). Diese grobe Einteilung ist seit 1952/53 konstant, jedoch haben die 6. und 8. Sinfonie besonders in den 1990er Jahren deutlich an Häufigkeit gewonnen (siehe Abb. 4.7).
Die Kritik gerade an der Aufführung der 5. Sinfonie Beethovens im DLO17 hat somit keine Wirkung auf die Leser gezeitigt, sie offenbart aber das Bewußtsein der Orchester, die 1. und 2. Sinfonie Beethovens seien als für durchschnittliche Laienorchester »geeignet«, die 9. aufgrund ihres hohen ideellen Wertes als »nur |
