erwachsenenpädagogische Konzeption.
Die Volkshochschule tritt mit ihrem Dachverband DVV hier allerdings nicht in
Erscheinung.
Der AMJ (Arbeitskreis für Musik in der Jugend e.V. Wolfenbüttel) richtet
sein Angebot schwerpunktmäßig an Jugendliche, spricht mit gezielten
Veranstaltungen, besonders für Leiter von Jugendgruppen, aber auch Erwachsene
an.72
72 »Unterstützung der kulturellen Arbeit von Jugendverbänden und Einrichtungen der
Erwachsenenbildung, Zusammenarbeit mit Vereinigungen ähnlicher Zielsetzung.«
(MUSIK-ALMANACH 1996/97, S. 172); »[. . .] umfaßt im wesentlichen die Bereiche des
vokalen und instrumentalen Laienmusizierens und bietet Fortbildungsmöglichkeiten für
Menschen, die in der musikalischen Ausbildung Jugendlicher tätig sind oder sich auf diese
Aufgabe vorbereiten. Sie finden [. . .] folgende Angebotstypen: Musikfreizeiten für Kinder
und Jugendliche, Familienmusikwochen- und -wochenenden, Chorfreizeiten und
-begegnungen, Kurse für Alte Musik, Kammermusik, Orchester und Spezialkurse für
einzelne Instrumente, Kurse für Chor- und Orchesterleitung«. (AMJ Jahresplan 1991,
Deckblattinnenseite).
|
Der IAM (Internationaler Arbeitskreis für Musik e.V. Kassel) weist sich als ›Gesellschaft für
musikalische Jugend- und Erwachsenenbildung‹ aus und hat dies in seiner Satzung ausdrücklich
festgelegt.73
73 § 2 der Satzung von 1989: Zweck des Vereins: »1. Der IAM fördert durch Veranstaltungen
und Veröffentlichungen Aktivitäten und Weiterbildung im Ausüben, Hören und Verstehen
alter und neuer Musik. Zur Lösung aktueller Zeitfragen und allgemeiner Probleme der
Jugend- und Erwachsenenbildung auf dem Gebiet der Musik sucht der Verein in Theorie
und Praxis beizutragen«.
|
Der Verein bietet einen kontinuierlichen Kanon von Orchesterprojekten an. Zielsetzung,
Spielniveau und Struktur der Kurse sind bewußt unterschiedlich gehalten und ergeben
zusammen ein geschlossenes erwachsenenpädagogisches Konzept. So können Interessenten
aus dem Angebot der Orchesterarbeit Kurse wählen, deren Konzepte auf folgende
Zielgruppen zugeschnitten sind:
›Spätberufene und Wiedereinsteiger‹. Hier werden Instrumentalisten angesprochen, die
erst im Lebensabschnitt des Erwachsenenalters oder nach langer Pause zum
Instrument gefunden haben und nun (oft erstmals) im Ensemble musizieren wollen.
Es wird nicht auf ein öffentliches Konzert hingearbeitet, sondern individuell
eingerichtete Stimmen sollen eine spieltechnische Bewältigung der ausgeschriebenen
Werke74
74 Die mit * gekennzeichneten Werke der Ausschreibungen 1997 und 1998 zählen zu dem in
Kap. 4.1. ermittelten Standardrepertoire.
|
ermöglichen und das musikalische Erlebnis vermitteln, Teil einer musizierenden Gruppe
zu sein. Die folgenden Kursbeispiele gehören zu den in jährlicher Folge an jeweils
demselben Tagungsort stattfindenden Veranstaltungen:
- Kursbeispiel A, Arbeitsprogramm 1997/98: Praetorius, Tanzfolgen; Vivaldi, La
tempesta di mare; Elgar, Six easy pieces; Bartók, Zehn leichte Stücke; Telemann,
Ouvertüre à 7; Haydn, Ouvertüre ›Il Mondo della Luna‹; Tschaikowsky,
›Humoreske‹; Henze, Spielmusiken aus der Oper ›Pollicino‹.
Instrumentalisten mit geringer Orchestererfahrung oder mit dem Wunsch, ohne das
Leistungsziel ›Konzert‹ im Orchester zu musizieren. Hier werden auch unkonventionelle
Orchesterbesetzungen zugelassen bzw. Stimmen umbesetzt. Der spieltechnische Anspruch
der ausgeschriebenen Literatur ist etwas höher angesetzt als bei Kursbeispiel
A.
- Kursbeispiel B, Arbeitsprogramm 1997/98: Mendelssohn, 3. Sinfonie ›Schottische‹;
Sibelius, Finlandia; Streicherwerke;
- Kursbeispiel C, Arbeitsprogramm 1997/98: Mozart, Posthorn- Serenade; *Schubert,
Ballettmusik zu ›Rosamunde‹; diverse Concerti grossi; *Gluck, Ballettmusik ›Don
Juan‹; *Schubert 5. Sinfonie; *Bach, 2. Brandenburgisches Konzert; *Genzmer,
Divertimento da danza; *Händel, Concerto grosso
- Kursbeispiel D, Arbeitsprogramm 1997/98: Mozart, Haffner-Serenade; *Nicolai,
Ouvertüre ›Die lustigen Weiber von Windsor‹; Rózsa, Variationen über ein
ungarisches Lied; Mozart, Serenade KV 320; *Schubert, 7. Sinfonie h-moll
›Unvollendete‹; *Bizet, L’Arlésienne-Suite Nr. 1; Bartók, Ungarische Bilder
- Kursbeispiel E, Arbeitsprogramm
1997/98: *Beethoven, 2. Sinfonie; Saint-Saens, Suite op. 49; Streicherwerke; *Bizet,
L’Arlésienne-Suite; Brahms, Haydn-Variationen; Sibelius, Finlandia; Streicherwerke
Instrumentalisten, die auf ein gemeinsames Ziel in Form eines öffentlichen Abschlußkonzertes
hinarbeiten wollen. Aspekte der »persönlichen realistischen Selbstprüfungshürde«
bezüglich des Schwierigkeitsgrades der Literatur und der Anforderungen an »Belastungs-
und Konzentrationsfähigkeit« im Abschlußkonzert werden im pädagogischen Konzept
berücksichtigt.75
75 Sachbericht des Geschäftsführers des IAM, ADOLF LANG vom 19. 3. 97, masch.schrftl.,
S. 7.
|
Die ausgeschriebenen Werke weisen auf das wiederum unterschiedliche Arbeitsniveau
dieser Kursangebote hin:
|