- 41 -Kayser-Kadereit, Claudia: Das Laiensinfonieorchester im Horizont von Anspruch und Wirklichkeit 
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erwachsenenpädagogische Konzeption. Die Volkshochschule tritt mit ihrem Dachverband DVV hier allerdings nicht in Erscheinung.

Der AMJ (Arbeitskreis für Musik in der Jugend e.V. Wolfenbüttel) richtet sein Angebot schwerpunktmäßig an Jugendliche, spricht mit gezielten Veranstaltungen, besonders für Leiter von Jugendgruppen, aber auch Erwachsene an.72

72 »Unterstützung der kulturellen Arbeit von Jugendverbänden und Einrichtungen der Erwachsenenbildung, Zusammenarbeit mit Vereinigungen ähnlicher Zielsetzung.« (MUSIK-ALMANACH 1996/97, S. 172); »[. . .] umfaßt im wesentlichen die Bereiche des vokalen und instrumentalen Laienmusizierens und bietet Fortbildungsmöglichkeiten für Menschen, die in der musikalischen Ausbildung Jugendlicher tätig sind oder sich auf diese Aufgabe vorbereiten. Sie finden [. . .] folgende Angebotstypen: Musikfreizeiten für Kinder und Jugendliche, Familienmusikwochen- und -wochenenden, Chorfreizeiten und -begegnungen, Kurse für Alte Musik, Kammermusik, Orchester und Spezialkurse für einzelne Instrumente, Kurse für Chor- und Orchesterleitung«. (AMJ Jahresplan 1991, Deckblattinnenseite).

Der IAM (Internationaler Arbeitskreis für Musik e.V. Kassel) weist sich als ›Gesellschaft für musikalische Jugend- und Erwachsenenbildung‹ aus und hat dies in seiner Satzung ausdrücklich festgelegt.73

73 § 2 der Satzung von 1989: Zweck des Vereins: »1. Der IAM fördert durch Veranstaltungen und Veröffentlichungen Aktivitäten und Weiterbildung im Ausüben, Hören und Verstehen alter und neuer Musik. Zur Lösung aktueller Zeitfragen und allgemeiner Probleme der Jugend- und Erwachsenenbildung auf dem Gebiet der Musik sucht der Verein in Theorie und Praxis beizutragen«.
Der Verein bietet einen kontinuierlichen Kanon von Orchesterprojekten an. Zielsetzung, Spielniveau und Struktur der Kurse sind bewußt unterschiedlich gehalten und ergeben zusammen ein geschlossenes erwachsenenpädagogisches Konzept. So können Interessenten aus dem Angebot der Orchesterarbeit Kurse wählen, deren Konzepte auf folgende Zielgruppen zugeschnitten sind:

›Spätberufene und Wiedereinsteiger‹. Hier werden Instrumentalisten angesprochen, die erst im Lebensabschnitt des Erwachsenenalters oder nach langer Pause zum Instrument gefunden haben und nun (oft erstmals) im Ensemble musizieren wollen. Es wird nicht auf ein öffentliches Konzert hingearbeitet, sondern individuell eingerichtete Stimmen sollen eine spieltechnische Bewältigung der ausgeschriebenen Werke74

74 Die mit * gekennzeichneten Werke der Ausschreibungen 1997 und 1998 zählen zu dem in Kap. 4.1. ermittelten Standardrepertoire.
ermöglichen und das musikalische Erlebnis vermitteln, Teil einer musizierenden Gruppe zu sein. Die folgenden Kursbeispiele gehören zu den in jährlicher Folge an jeweils demselben Tagungsort stattfindenden Veranstaltungen:
  • Kursbeispiel A, Arbeitsprogramm 1997/98: Praetorius, Tanzfolgen; Vivaldi, La tempesta di mare; Elgar, Six easy pieces; Bartók, Zehn leichte Stücke; Telemann, Ouvertüre à 7; Haydn, Ouvertüre ›Il Mondo della Luna‹; Tschaikowsky, ›Humoreske‹; Henze, Spielmusiken aus der Oper ›Pollicino‹.

Instrumentalisten mit geringer Orchestererfahrung oder mit dem Wunsch, ohne das Leistungsziel ›Konzert‹ im Orchester zu musizieren. Hier werden auch unkonventionelle Orchesterbesetzungen zugelassen bzw. Stimmen umbesetzt. Der spieltechnische Anspruch der ausgeschriebenen Literatur ist etwas höher angesetzt als bei Kursbeispiel A.

  • Kursbeispiel B, Arbeitsprogramm 1997/98: Mendelssohn, 3. Sinfonie ›Schottische‹; Sibelius, Finlandia; Streicherwerke;
  • Kursbeispiel C, Arbeitsprogramm 1997/98: Mozart, Posthorn- Serenade; *Schubert, Ballettmusik zu ›Rosamunde‹; diverse Concerti grossi; *Gluck, Ballettmusik ›Don Juan‹; *Schubert 5. Sinfonie; *Bach, 2. Brandenburgisches Konzert; *Genzmer, Divertimento da danza; *Händel, Concerto grosso
  • Kursbeispiel D, Arbeitsprogramm 1997/98: Mozart, Haffner-Serenade; *Nicolai, Ouvertüre ›Die lustigen Weiber von Windsor‹; Rózsa, Variationen über ein ungarisches Lied; Mozart, Serenade KV 320; *Schubert, 7. Sinfonie h-moll ›Unvollendete‹; *Bizet, L’Arlésienne-Suite Nr. 1; Bartók, Ungarische Bilder
  • Kursbeispiel E, Arbeitsprogramm 1997/98: *Beethoven, 2. Sinfonie; Saint-Saens, Suite op. 49; Streicherwerke; *Bizet, L’Arlésienne-Suite; Brahms, Haydn-Variationen; Sibelius, Finlandia; Streicherwerke

Instrumentalisten, die auf ein gemeinsames Ziel in Form eines öffentlichen Abschlußkonzertes hinarbeiten wollen. Aspekte der »persönlichen realistischen Selbstprüfungshürde« bezüglich des Schwierigkeitsgrades der Literatur und der Anforderungen an »Belastungs- und Konzentrationsfähigkeit« im Abschlußkonzert werden im pädagogischen Konzept berücksichtigt.75

75 Sachbericht des Geschäftsführers des IAM, ADOLF LANG vom 19. 3. 97, masch.schrftl., S. 7.
Die ausgeschriebenen Werke weisen auf das wiederum unterschiedliche Arbeitsniveau dieser Kursangebote hin:


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