- 26 -Kayser-Kadereit, Claudia: Das Laiensinfonieorchester im Horizont von Anspruch und Wirklichkeit 
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›Nürnberger Katalog‹ datenmäßig erfaßt und den Mitgliedsorchestern zugänglich gemacht. Information und Ausleihe, auch über den Katalogbestand hinaus, sind für die Mitgliedsorchester angesichts des im Verhältnis sehr teuren und auf den professionellen Orchesterbetrieb ausgerichteten Leihwesens der Musikverlage zur wichtigsten Serviceleistung des Verbandes geworden. Die Computertechnik macht es möglich nachzuvollziehen, welches Verhältnis zwischen dem Angebot des Nürnberger Kataloges, dem Leihverhalten und der tatsächlichen Werkaufführung besteht.20
20 Vortrag CONRADIS bei der Landeswaltertagung am 19. 9. 1998 in Hamburg.
Hieraus werden sich künftig weitere Erkenntnisse über Informationsstand und -bedarf von künstlerischen und organisatorischen Leitern der Mitgliedsorchester ableiten lassen.

Eine interne Strukturwandlung war entsprechend § 8 der Satzung (1989) die Verlagerung regionaler Einzelfragen und Ereignisse in die Zuständigkeit von Landesverbänden bzw. sogenannter ›Landeswalter‹, die

»von den Mitgliedsorchestern eines Bundeslandes und Berlins gewählt und vom Vorstand bestätigt werden. – Sie fördern innerhalb ihres Bereiches die Ziele des Bundes.«

Derzeit amtieren 13 Landeswalter, darunter 4 Damen, zwei Bundesländer21

21 Sachsen-Anhalt, Saarland.
sind unbesetzt. Die Kulturhoheit der Länder bindet einem Bundesverband in vielen Punkten die Hände, wo ein Landesverband effizienter handeln kann. Dies setzt allerdings ein stets kompetentes Engagement in diesen Landesverbänden sowie einen gegenseitigen Austausch und Kontakt untereinander und mit der Bundesgeschäftsstelle voraus. Die Verbandszeitschrift ›Das Liebhaberorchester‹ erscheint als ›Zeitschrift für das Liebhabermusizieren‹ halbjährlich, die Schriftleitung lag bis 1998 bei HANS LINDER, der als studierter Kapellmeister zu den Fachleuten im Vorstand zählte.22
22 Siehe ANLAGE I: INDEX und Kap. 2.1.
Seit 1998 wird sie von MICHAEL GOLDBACH, Universitätsmusikdirektor in Bamberg, und damit einem fachkundigen Hochschuldozenten betreut. 1986 führte der DEUTSCHE MUSIKRAT erstmals den ›Deutschen Orchesterwettbewerb‹ durch, mittlerweile ist für das Jahr 2000 die fünfte derartige Veranstaltung geplant. Die Ausschreibung, Konzeption, musikalische Anforderung und organisatorische Durchführung führte innerhalb des BDLO zu einer erneuten Diskussion um Sinn und Inhalt der Laienorchesterarbeit. Befürworter wie Gegner des Deutschen Orchesterwettbewerbs argumentierten mit Kriterien, die bereits aus den Bemühungen um eine Standortbestimmung gegenüber dem Berufsmusikertum hinreichend bekannt waren (vgl. Kap. 3.4.). Das Interesse des Verbandes galt stattdessen stärker der Historie: 1986 und 1989 bemühte sich WOLFGANG SCHÄFER um eine Würdigung von BDLO-Orchestern, die auf eine 100-jährige Tradition zurückblicken konnten und aus diesem Grunde in den entsprechenden Jahren mit der PRO-MUSICA-Plakette geehrt wurden. Er ging dabei in Ermangelung einer »Ordnung stiftenden Theorie des Laienmusizierens«, und da »wenig von der Musikwissenschaft und der Musiksoziologie komme«, von einem soziologisch-historischen Ansatz aus und konzipierte eine entsprechende historische Ausstellung mit begleitendem Katalog.23
23 SCHÄFER, in DLO 1986, Heft 1, S. 1–3 sowie SCHÄFER, Katalog ›Hundertjährige Musiziertradition‹ 1989, S. 2.


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