Ansatz auf die Laienorchesterarbeit übertragen, lassen sich diese Einflüsse
als kommerzielles Konzertangebot, Medien, Finanzierungsmöglichkeiten, regionale
und überregionale Trägerschaften mit einem Bildungsangebot zum Thema
Laienorchester, staatliche Förderprogramme (z.B. ›Tage des Laienmusizierens‹,
›Deutscher Orchesterwettbewerb‹) präzisieren. Als daraus ableitbare Notwendigkeit
ist die Rezeption kulturpolitischer Rahmenbedingungen erforderlich.
Den individuellen Planungskonzeptionen freier Orchestervereinigungen, die allenfalls von übergeordneten Angeboten (z.B. Bundestagungen des BDLO, Deutscher Orchesterwettbewerb des Deutschen Musikrates) beeinflußt werden können, stehen die Zwänge und Möglichkeiten einer institutsgebundenen Programmplanung (VHS, Universität, Industriebetrieb) gegenüber. Der künstlerische Leiter eines institutsgebundenen Laienorchesters ist gezwungen, z.B. auf zeitliche Rahmenbedingungen (Semester, Trimester, Ferienregelung) und Räumlichkeiten (Probenraum gehört zur Institution, ist aber vielleicht weniger geeignet und nicht immer verfügbar) Rücksicht zu nehmen. Ebenso muß er sonstige Beziehungen der Teilnehmer zur Institution berücksichtigen (z.B. Kursüberschneidungen) und hat auf die Teilnehmerauswahl möglicherweise keinen Einfluß (z.B. ist ein VHS-Orchester ein zahlungspflichtiger Kurs, so daß die Gebühr zur Teilnahme berechtigt?). Auch sein eigener Status innerhalb der Institution kann festgelegt sein (Bezahlung als hauptamtlicher Mitarbeiter oder Honorarkraft; Sonstige Aufgaben innerhalb der Institution). Andererseits eröffnet eine Institutionsgebundenheit dem Arbeitsbereich Laienorchester auch die Möglichkeit, mehrere sich ergänzende Ensembles anzubieten (vgl. Kap. 3.5). Dies entspräche dem von TIETGENS24 beschriebenen ›Baukastensystem‹, das einen Einstieg auf jeder Leistungs- und Lernstufe ermöglicht. Es wären Parallelangebote denkbar mit und ohne Konzert, oder mit einem Abschlußkonzert in kommerziell oder sozial orientiertem Aufführungsrahmen (z.B. Konzertsaal oder Altenheim). Damit könnte auf die psychologischen Befindlichkeiten der Teilnehmer bezüglich der öffentlichen Präsentation Rücksicht genommen werden. Bei deutlicher Leistungssteigerung böte sich ein Anschlußensemble mit höherem Spielniveau in gewohntem Umfeld an. Es sei hier weitergehend sogar die Prognose gewagt, daß auch regional begrenzt, aber unter Beteiligung mehrerer kulturtragender Institutionen (Schule, Musikschule, VHS, Kirche, Hochschulen, freie Vereine) ebenfalls ein Baukastenprinzip orchestraler Ensemblearbeit denkbar ist. Voraussetzung ist allerdings stets die |