- 135 -Kayser-Kadereit, Claudia: Das Laiensinfonieorchester im Horizont von Anspruch und Wirklichkeit 
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Anregungen zu gewinnen, wird möglichst vollständige Hinweise begrüßen.«164
164 DLO 1973, Mitteilungen 6, S. 3.

1988 erschien als Leitartikel im Heft 1 des ›Liebhaberorchesters‹ ein Beitrag von GERT HOLTMEYER über das Symposion zur musikalischen Erwachsenenbildung in Mönchengladbach.165

165 Vgl. Kap. 2.2.3.
Diese Verbindung zur aktuellen Musikwissenschaft und zur musikalischen Volkshochschulszene, die die Bedeutung der musikalischen Erwachsenenbildung in die Öffentlichkeit zu tragen begann, wurde jedoch vom BDLO nicht intensiviert.166
166 Kontakte z.B. zum Deutschen Volkshochschul-Verband gibt es bis heute nicht, s. CONRADI, FB 2.
Mit der Feststellung, der Begriff ›musikalische Erwachsenenbildung‹ lasse sich als Überschrift über die bisherige Arbeit der Laienorchester setzen, wird LINDER der von der allgemeinen und musikalischen Erwachsenenbildung bereits geforderten konkreten Beschreibung tatsächlich stattfindender Bildungsprozesse in den verschiedenen musikausübenden Bereichen nicht gerecht.167
167 »In den Dienst der ›musikalischen Erwachsenenbildung‹ hat sich der BDLO seit jeher gestellt. Anders kann die Arbeit, die in unseren Orchestern geleistet wird, nicht bezeichnet werden. Jeder Dirigent – und wir können mit sicher berechtigtem Stolz darauf hinweisen, daß durchweg fachlich überaus kompetente und außerdem in der vernünftigen Menschenführung geübte Orchesterleiter bei uns tätig sind – weiß, daß in die Aktivitäten unserer Orchester immer ein Zugewinn an Bildung, an musikalischer Erfahrung, an Lebensqualität eingebunden ist. Davon legen z.B. die Programm-Übersichten [. . .] Zeugnis ab.« (LINDER, DLO 1988a, Heft 1, S. 31–32.)
Weder das tatsächlich aufgeführte Repertoire, noch der Anteil von Neuer Musik und unkonventionellen Spieltechniken waren zu diesem Zeitpunkt je analysiert worden. LINDER führt altbekannte Argumente an: mit Werken außerhalb des Konzertrepertoires der Berufsmusiker, mit Werken der Neuen Musik, mit neuen Kompositions- und Spieltechniken, und mit sozial betonten Auftritten neben oder anstelle von Berufsorchestern legitimiere sich der Bildungsauftrag der Laienorchester.168
168 LINDER, DLO 1988a, Heft 1, S. 31–32.
Auch der Hinweis auf die Kompetenz der BDLO-Dirigenten befremdet, da der interessierte DLO-Leser nichts über eine Einflußnahme des BDLO auf eine Dirigentenwahl erfährt oder dessen Arbeit allgemein oder auf Fallbeispiele bezogen und in angemessenem Umfang kritisch und fachkompetent erörtert findet. Wenn nun dem Dirigenten die Schlüsselposition erwachsenenpädagogischen Handelns im Orchesterbereich zufallen soll, wäre dies zu erwarten und auch sinnvoll gewesen.169
169 5 Artikel im DLO befassen sich mit den Aufgaben des Dirigenten im Laienorchester und stammen aus den Jahren 1953–1962 und 1996: EWENS, in DLO 1953, Heft 3/4; Redaktion, DLO 1959, Heft 2/3; LEWINSKI, in DLO 1962, Heft 1/2; RÜHL, in DLO 1962, Heft 1/2; FRAAS, in DLO 1997, Heft 1.
Die Satzung des BDLO sieht vor, daß das einzelne Orchester in seiner Dirigentenwahl stets autonom ist. 1997 dazu befragt, räumten LINDER, SCHÄFER und CONRADI eine wünschenswerte Fortbildung von Laienorchester-Dirigenten ein, wohl spürend, daß die professionelle Kapellmeisterausbildung oder das Schulmusikstudium mit Blick auf den Erkenntnisstand der musikalischen Erwachsenenbildung nicht mehr alleiniges Kriterium sein kann.170
170 SCHÄFER, FB 1; CONRADI, FB 2; LINDER, FB 3.
Im folgenden Jahrgang des DLO erschien nochmals ein Beitrag HOLTMEYERS, in dem er seinen soeben erschienenen Sammelband zur musikalischen Erwachsenenbildung

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