Existenz, und nicht einen Rauschzustand, wie uns teilweise die Dichtungen späterer Zeiten weismachen wollten."

"Tintinnabuli, das ist die Suche nach der Musik des einen Tons."

"Wahrheit besteht darin, zur kleinsten Zahl zu gelangen. Das ist wie die Suche nach einer Mine. Der Kreis verkürzt alles. Aber man muß dies mit Verstand tun, dann erhebst du dich in die Luft."

Ëin klares Gefühl dafür, daß sich jede Art von Zurückhaltung in Musik materialisieren kann. Schwierig, sich aufs wichtigste zu konzentrieren. Unmöglich, den Zustand zu überwinden, der uns ständig zwingt diesen Moment hinauszuschieben."

"Die innere Ruhe bestimmt alles. Ordnung des Körpers und des Geistes gedeiht nur in der Ruhe. Sie ist die höchste Kraft und Quell der Energie."

"Die Melodik Palestrinas muß man unter dem Blickwinkel der Demut beurteilen. Liegt darin nicht das Geheimnis der Erhabenheit seiner Musik?"

Ërstaunlich, daß musikalische Fortschreitungen auch dadurch lebendig sind, daß eine durch die andere korrigiert werden kann. Nach einer gewalttätigen Passage möchte man etwas Beruhigenderes komponieren."

"Die Arbeit des Abends sollte in den Ohren auch nachts nachklingen und unbedingt am Morgen eine Fortsetzung erfahren. Es muß eine ununterbrochene Kette entstehen, ein ständiger Strom von Musik."

"Qualität hängt ab von Ehrlichkeit und Demut. Um nichts anderes sollst du dich sorgen. Und das ist auch wahrhaftiger Mut."

"Wo es viele Worte und große Ansprüche gibt, verfällst du in denselben geschlossenen Kreis, doch du solltest ihn links liegen lassen."

Ïm Moll-Quartsextakkord liegt Unendlichkeit."(Russ. Komponistenfolder 1983, 250)

Literaturverzeichnis

• Barsowa, Inna: Alexander Mossolows frühes Werk. WDR-Hörfunksendung, Februar 1992.
• Chrennikow, Tichon (1979a): Muzyka prinadleschit narodu (Die Musik gehört dem Volk). In: Sowetskaja Kultura 94, 23.11.1979.
• Ders. (1979b): Wysokoe predznatschenie sowetskoj muzyki (Die hohe Bestimmung der sowjetischen Musik). In: Literaturnaja Gazeta 48, 28.11.1979, 8.
• Gojowy, Detlef: Interview mit Andrej Wolkonski nach seiner Emigration am 17.6. 1974 in Boissise le Roi mit dem Verfasser. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 7.10.1974.
• Ders.: Tschaikowskys eigenwillige Erben - Sowjetische Komponisten zwischen Webern und Stockhausen. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.1.1970.
• Herschkowitz, Philipp: Tonale Quellen der Schönbergschen Dodekaphonie (Tonalnye istoki Schenbergowoj dodekafonii). In: Semeiotike (6/1973), 344-381.

Ders.: Über eine Invention Johann Sebastian Bachs. Zur Frage der Herkunft der klassischen Wiener Sonatenform (Ob odnoj inwenzii Ioganna Sebastiana Bacha - K woprosu o proischoschdenii klassitscheskoj wenskoj sonatnoj formy). In: Semeiotike (11/1979), 44-70.