- 81 -Hinz, Christophe: Analyse und Performance mit der Software RUBATO 
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Abbildung 5.8: Etüde Nr. 11, T. 19–20. Betonter stabilisierender Quartsprung.


  • Takt 45 ist vom interpretatorischen Standpunkt aus sehr interessant. Chopin hat hier keine dynamischen Angaben notiert, und auch wenn sich die Pianisten darüber einig sind, dass ein ziemlich abrupter dynamischer Wechsel seinen Platz hat, so sind die Meinungen geteilt, wie die Veränderung vor sich gehen sollte: Lugansky und Sokolov entscheiden sich für mezzo piano, Pollini und Fialkowska für mezzo forte und Lortie für ein klares forte.
  • Die Takte mit den acht regelmäßigen Akzenten (53–54) werden von Fialkowska mezzo forte, von Sokolov sogar erstaunlicherweise mezzo piano gespielt.
  • Das fortissimo von T. 61, erster Höhepunkt der Etüde, wird von Lortie, Lugansky und Sokolov mit einem deutlichen crescendo eingeleitet.
  • Ähnlich wie in T. 41–44 weigert sich in T. 61–64 Lortie, den Anweisungen Chopins zu folgen und spielt nacheinander zwei starke crescendi al fortissimo, anstatt sofort mit dieser Dynamik anzusetzen.
  • In T. 66 wird die zweite Hälfte des Taktes von Fialkowska, Lortie und Sokolov pianissimo gespielt. Die genaue Wiederholung des Motivs wird somit leicht verändert (Abbildung 5.9).



    Abbildung 5.9: Etüde Nr. 11, T. 65. Pianissimo bei der Wiederholung des Motivs.


  • Der Anfang des zweieinhalb Takte langen crescendos vor der Rückkehr des Hauptthemas (T. 66–69) wird von Fialkowska, Lugansky und Pollini verzögert.
  • Bis auf ein forte (statt piano) von Sokolov in T. 85 und einem mezzo forte (statt fortissimo) von Fialkowska werden die letzten Takte des Stückes (82–96) von allen Pianisten mit einer sehr ähnlichen Dynamik gespielt. Die einzige nennenswerte Abweichung betrifft das letzte decrescendo, welches nur von Pollini sehr deutlich hervorgehoben wird. Dagegen ist es bei Fialkowska und Sokolov nur leicht, bei Lortie und Lugansky gar nicht vorhanden.

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