- 165 -Hinz, Christophe: Analyse und Performance mit der Software RUBATO 
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einem MIDI-Klavier4

4 Trotz der nicht überzeugenden Qualität des benutzten E-Pianos führte kein Weg an ihm vorbei. Da die Einstellungsparameter vom Klangerzeuger abhängig sind und das Anpassen der Parameter mehrere Tage in Anspruch nimmt, musste ein langfristiger Zugang zum Instrument – sowie zu einem Raum für die Hardware und zu Aufnahmemöglichkeiten – gewährt werden. Der zu diesem Zweck ideale MIDI-Bösendorfer Flügel in Karlsruhe kam deshalb leider nicht in Frage. Versuche mit dem Yamaha-MIDI-Flügel der Universität Osnabrück zeigten wiederum, dass die Mechanik des Instruments zu träge war, um zufriedenstellende Resultate zu erbringen. Es wurden auch Versuche mit der Software-Sample-Library ›The Grand‹ der Firma Steinberg gemacht, aber die klangliche Qualität des Resultats konnte die des benutzten E-Pianos nicht übertreffen (man höre zum Vergleich die interpretierten Fassungen -->interpretiert_The_Grand.mp3, 11 und 12). Hier ein Screenshot der benutzten Einstellungen:

,5

5 Das benutzte Instrument war ein Kawai CA 950. Alle Grundeinstellungen (Hall, Resonanz, Brillanz usw.) wurden übernommen.

abgespielt und als Audiodatei gespeichert. Somit kann die Entstehung der Performance auch akustisch verfolgt werden. Der endgültige Aufbau des Stemmas mit allen Einstellungsparametern6

6 Alle Parameter, die hier nicht aufgelistet sind, wurden jeweils unverändert von den Grundeinstellungen Rubatos übernommen.

wird in Tabelle 13.1 (S. 432) wiedergegeben.

Die Werte für die high und low norm, wie sie hier angezeigt sind, konnten erst nach zahlreichen Experimenten festgelegt werden. Beim Versuch, eins dieser Werte zu verändern, um einen Schwachpunkt der Performance zu beheben, traten stets durch einen Dominoeffekt neue Mängel hervor, die nochmals behoben werden mussten. Die schließlich festgelegten Werte für high und low norm können folglich als ein instabiles, einem Kartenschloss ähnliches Gebilde betrachtet werden, bei welchem jegliche kleinste Veränderung das Ganze zum Einsturz bringen kann. Die aus ihnen entstandene Performance ist demnach eine Kompromisslösung, die in Kap. 14 ausführlicher diskutiert und bewertet werden soll.

Um die Wirkungsrichtung der Gewichte und gleichzeitig auch die Zerbrechlichkeit des Gebildes zu verdeutlichen, wurden bei jedem Schritt, in welchem analytische


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