- 67 -Fastenau, Volker: "...comme si on appuyait sur une sonette?" 
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ausgebranntes Opfer seiner eigenen Sucht dargestellt, das nur noch von Einbruch zu Einbruch lebt.

Stilistisch fällt eine nahezu dokumentarische Erzählweise auf. Malle vermeidet spektakuläre Spannungsmomente (von dem Auslösen der Alarmanlage in S 67 und dem folgenden Schusswechsel in S 68 einmal abgesehen) und stellt das Ausrauben nüchtern als ein Routineakt dar. Er schafft so ein Porträt Randals, »kein Abenteurer, der die Gefahr nicht achtet, sondern ein kühler Rechner, der überleben will«.162

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ger.: »Der Dieb von Paris«. In: Evangelischer Filmbeobachter 48 (2. 12. 1967), S. 654
Hinzu kommen die minutiösen Darstellungen verschiedener Einbruchtechniken, welche den Eindruck des dokumentarischen Moments verstärken.

Das Dekor des Films, die Einrichtungen der Häuser, entsprechen dem überfrachteten Luxus der repräsentiert zur Schau gestellten Güter der wohlhabenden bürgerlichen Schicht. Sie gehen somit über bloßen ästhetischen Schmuck hinaus und bilden die wahrhafte Verdinglichung einer sozialen Klasse – und die direkte Zielscheibe für Randals Vandalismus, der sich nicht gegen abstrakte gesellschaftliche Formen richtet, sondern am konkreten Gegenstand stattfindet.163

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Vgl. Prédal (1989), S. 38

  Die Musik im Film

Le Voleur ist ein Spielfilm mit einem der niedrigsten Musikanteile im Schaffen Louis Malles (370 Sekunden = 5 %). In manchen Analysen und Aufsätzen wird er sogar als musiklos bezeichnet.164

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Siehe ebda., S. 38 und Yakir (1978b), S. 9
Dabei wird jedoch übersehen, dass der Film durchaus eine Musikdramaturgie enthält, für die sich Henri Lanoë verantwortlich zeichnet.

Die verwendete Musik kann in zwei Funktionskategorien eingeteilt werden; zum einen die dekorative und authentisierende Wirkung der Musik in den Takes 3 und 4, zum anderen die auf einem einzigen Klavierstück (mit Variationen) basierende Beschriftung der Beziehung Randals zu seiner Kusine Charlotte. Insgesamt erklingt an acht Stellen des Films Musik, wobei allerdings die Takes 5–8 zu einem zusammengefasst werden könnten, da sie dicht beieinander montiert sind. Zunächst soll auf die erste Kategorie eingegangen werden.

Musik als Kennzeichnung des Ortes, der Zeit und der sozialen Schicht

In Take 3 erklingt ein vom Chef der Zirkustruppe gesungenes Lied, welches an ein Bänkellied erinnert. Um die Bewohner des Hauses vom bevorstehenden Diebstahl abzulenken, wird ein Bär in den Innenhof geführt, der zu dem von Akkordeon und Tamburin begleiteten Lied tanzt. Dieses Musikstück steht für ein akustisches Kennzeichen der fahrenden Musikanten und Künstler und definiert Milieu und Zeit.

Take 4, ein Klavierstück, setzt in Segment 51 ein. Die Szene spielt im Salon Mouratets, welcher eine Soiree veranstaltet. Obgleich der Pianist nicht im Bild zu sehen ist, kann davon ausgegangen werden, dass es sich um Musik im On handelt, da nach dem Schlussakkord applaudiert wird. Die Musik erinnert an ein Charakterstück des 19. Jahrhunderts, Typus Salonwalzer, das leise im Hintergrund gespielt wird. Die Musik übernimmt hier eine ähnliche Funktion wie das plüschige Mobiliar


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