- 51 -Fastenau, Volker: "...comme si on appuyait sur une sonette?" 
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Der dreißigjährige Alain Leroy führt in einem Privatsanatorium eine Entziehungskur durch, die ihn von seinem Alkoholismus heilen soll. Er lebt getrennt von seiner amerikanischen Frau Dorothy, die in New York weilt. Deren Freundin Lydia hat ihn in Paris besucht. Nachdem ihm der ihn betreuende Arzt Dr. la Barbinais ankündigt, er sei geheilt und werde bald entlassen, beschließt Leroy sich umzubringen. Zuvor besucht er alte Freunde und ehemalige Trinkkumpane in Paris, die ihn jedoch nicht von seinem Entschluss abhalten können und ihn durch ihren geordneten Lebensstil abstoßen. Nach einem Alkoholrückfall wacht Leroy am nächsten Morgen in der Klinik auf, wo er sich erschießt.

Malle besetzte die Rolle des Alain Leroy mit seinem langjährigen Freund Maurice Ronet, der sich mit der Rolle sehr gut identifizieren konnte, zumal auch er Alkoholprobleme hatte. Malle selbst sah in dem Sujet ebenfalls einen autobiographischen Aspekt.116

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Vgl. Mallecot, Jacques: Louis Malle par Louis Malle. Paris: Editions de l’Athanor 1978, S. 34
Der Film beschreibt die Probleme eines Mannes, der nie gelernt hat erwachsen zu werden. Alain Leroy war in seinen jüngeren Jahren besonders bei Frauen beliebt und veranstaltete ein Leben voller Feiern und Trinkexzesse. Da er sich immer von reichen Frauen hat aushalten lassen, musste er sich um seine finanzielle Situation nie ernsthafte Sorgen machen. Der Film zeigt ihn an einem Punkt, an dem er sich dieser Situation bewusst wird, einen anderen Ausweg als den Selbstmord jedoch ablehnt. So dient die Abschiedsreise von seinen ehemaligen Freunden in Paris eher als Bestätigung seines Freitodes denn als letzte Chance: Dubourg ist ein Archäologe geworden, der sich in den Komfort der Ehe begeben hat, nun keine ›Hoffnung, sondern Gewissheit‹117
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Vgl. »Le feu follet – découpage et dialogue«. In: L’Avant-Scène du Cinéma 30 (15. 10. 1963), S. 4–45, hier S. 32: »Oui, j’ai veilli! Je n’ai plus d’espoir mais j’ai une certitude . . . Je suis sorti de ma jeunesse pour entrer dans une autre vie.« (»Ja, ich bin gealtert. Ich habe keine Hoffnung mehr, aber Gewissheit. Ich habe meine Jugend zurückgelassen und bin in ein anderes Leben eingetreten.«)
hat. Leroy wirft ihm das Aufgeben alter Träume und seinen bourgeoisen Lebensstil vor, wird aber seinerseits von Dubourg als unreif erkannt.118
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Vgl. ebda.: »Toi, tu tournes le dos, tu refuses l’âge adulte, tu restes enfoncé dans ton adolescence.« (»Du, du wendest dich ab, du lehnst das Erwachsenenalter ab, du bleibst in deiner Jugend stecken.«)
Jeanne, drogenabhängig und vom Möchtegernintellektuellen Urcel umgeben, führt eine Kunstgalerie. Auch sie kann Leroy keinen Halt geben, der die Scheinwelt des aufgeblasenen Urcel durchschaut.119
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Vgl. ebda., S. 34: »Vous n’êtes que des formes vides.« (»Ihr seid nichts als Gefäße ohne Inhalt.«)
Die Minville-Brüder, Kameraden aus Leroys Armeezeit, organisieren sich in der OAS120
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OAS: Organisation de L’armée secrète, eine nach dem gescheiterten Putsch französischer Generäle gegründete rechtsextreme Vereinigung, die für ein französisches Algerien plädierte und durch Terroraktionen in Paris auf sich aufmerksam machte.
und bereiten rechtsextreme Terroranschläge vor, während Alain sie ›Pfadfinder‹ nennt.121
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Vgl. »Le feu follet – découpage«, S. 36: »Vous êtes des boy-scouts.«
Vollends verzweifelt ist Leroy schließlich bei seinem alten Freund Cyrille Lavaud, dessen Selbstsicherheit und Erfolg ihn verunsichern und in dessen Frau Solange er einst verliebt war. Auf einem von ihnen veranstalteten Dinner verliert Alain unter Alkoholeinfluss die Contencance und verlässt schließlich die Gesellschaft. An dieser Stelle manifestiert sich ein weiteres Motiv Alains: seine Unfähigkeit zu lieben und zu berühren. Solange dient hier als Personifizierung des Lebens.122
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Vgl. ebda., S. 45: »Solange, tu es la vie. Ecoute, la vie, je ne peux pas te toucher. C’est atroce.« (»Solange, du bist das Leben. Hör zu, Leben, ich kann dich nicht anfassen. Es ist grausam.«)
Mit diesen Problemen beladen erscheint Alain der Selbstmord als letztmögliche Konsequenz, ein

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