- 45 -Fastenau, Volker: "...comme si on appuyait sur une sonette?" 
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Gleichzeitig wird durch den Off-Kommentar klar, dass Jills Beziehung zu Dick vor dem Ende steht. Das eigentliche Paris-Thema ist jedoch Take 18 (Leçon de danse108
108
So der Titel auf dem Soundtrack (›Tanzstunde‹).
). Dieser Jazz-Waltz hebt sich von der bis dahin erklungenen Musik durch seine rhythmische Prägnanz und seinen Modus (dorisch) ab. Er besteht aus zwei Teilen. Im A-Teil spielt das Saxophon eine wiederholt das h betonende Melodielinie über einem Bass-Ostinato (charakteristisch der Zusammenprall von h und f), während sich im B-Teil über die absteigende Basslinie Englisch Horn, Saxophon und Trompete mit kurzen Einwürfen abwechseln. Auch in diesem A-Teil findet man den Septimsprung, jedoch nicht als Auftakt, sondern auf der betonten ersten Zählzeit.



Insgesamt fesselt dieses Stück durch seine im Kontext der vorigen Takes neue Ausdrucksweise und seine treibende Rhythmik, die an ein Perpetuum mobile erinnert. Die Musik drückt gerade beim erneuten Erklingen in den Segmenten 27 das turbulente und unstete Leben des Filmstars aus. In einer Parallelmontage wechseln sich Kinofassaden, Zeitungsschlagzeilen und Szenen, die Jill bei der Synchronisation eines Filmes zeigen und die ihr ausschweifendes Verhältnis zu Männern verdeutlichen, ab. Die Musik erweckt durch ihren Drive den Eindruck des Unausweichlichen. Dies überträgt sich auch auf die Handlung. Jill erscheint wie eine Marionette, wie ein Ball, der zwischen den reißerischen Zeitungsmeldungen und den Scheinwerfern des Studios hin- und hergeworfen wird. Diese Sequenz des Films ist von einer enormen Hektik geprägt, woran die Musik einen nicht unerheblichen Anteil hat.

Das dritte Paris-Thema verweist wieder auf den oben bereits erwähnten Marsch-Gestus des ersten Paris-Themas. Es erklingt in einer Szene, in der die Auswirkungen von Jills Erfolg deutlich werden. Ihr Konterfei schmückt Kinoeingänge, ihre Frisur wird von anderen Pariserinnen kopiert. Der auch hier treibende Rhythmus mag einerseits für den schnellen Aufstieg des Stars stehen. Andererseits korrespondiert er aber auch mit dem hektischen Verkehr und der (scheinbaren) Geschäftigkeit der Fußgänger.

Die oben beschriebene Musik ist eindeutig auf den Ort Paris begrenzt. Sie findet im Film keine weitere Verwendung und grenzt somit klar den zweiten Teil (›Chronik‹ des Stars) von den übrigen Teilen ab. Der allgemein schnelllebige Eindruck


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