- 356 -Enders, Bernd (Hrsg.): KlangArt-Kongreß 1993: Neue Musiktechnologie II 
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Schlußfolgerungen und Thesen zum Computereinsatz in

Allgemeinbildenden Schulen


1. Voraussetzungen


Bei den geschilderten Beispielen handelt es sich um einfache, übersichtliche, vielleicht sogar banale Verfahren des Computereinsatzes. Trotzdem leistet der Computer als Medium etwas, was jeweils kein anderes Medium auf vergleichbar einfache Weise leisten könnte. Mitunter genügt es, die auf dem Computer produzierten Musikbeispiele auf Kassette mit in den Unterricht zu bringen, so daß man in der Schule selbst gar kein Gerät benötigt.

Statt eines Computers kann in allen Fällen auch ein Hardwaresequenzer verwendet werden, auf die Möglichkeit der Notendarstellung muß dann allerdings verzichtet werden. Die Eingabe von Musik durch die Schülerinnen oder Schüler in den Computer ist hier nicht vorgesehen. Derartige Verfahren sind an andere Voraussetzungen gebunden. Will man die Schülerinnen und Schüler selbst am Computer arbeiten lassen, so sollten mehrere Arbeitsplätze zur Verfügung stehen, möglichst in einem separaten Raum, welcher ausschließlich als MIDI-Studio dient. Mit einem einzigen Arbeitsplatz ist MIDI-Recording allenfalls im Rahmen einer kleinen AG sinnvoll, mit maximal drei Schülern an einem Gerät.



2. Overhead-Display


Der Einsatz eines Overhead-Displays bietet Möglichkeiten der Notendarstellung, welche auf andere Weise nicht zu haben sind. Interessant für die Projektion ist vor allem der Editiermodus in Sequenzerprogrammen wie Notator und Cubase. Zum einen kann man hier problemlos Änderungen vornehmen und diese jederzeit hörbar machen. Neben der Notendarstellung kann aber auch die Rasterdarstellung für die zahlreichen musikalischen Legastheniker und Analphabeten unter den Schülern eine wichtige Hilfe zum Verständnis der Notenschrift sein.

Trotzdem führt der Einsatz eines OH-Displays schnell zu Ermüdungserscheinungen. Schneller noch als bei der Arbeit mit den vergleichsweise lichtstarken herkömmlichen OH-Displays beginnen die ersten Schülerinnen und Schüler die Augen zusammenzukneifen, um im günstigsten Fall irgendwann einzuschlafen. Die Erfahrung zeigt zudem, daß der OH-Projektor bei der Arbeit im Eingabemodus - also beim Recording - nur geringfügig weiterhilft. Natürlich können jetzt mehr Schüler verfolgen, was am Bildschirm zu sehen ist, aber aktiv eingreifen können immer nur ein oder zwei Menschen. Bevor man sich eines der sehr teuren Overhead-Displays für die Schule zulegt, sollte man jedenfalls nicht nur dessen Nutzen, sondern auch dessen Grenzen kennen.


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