- 209 -Enders, Bernd (Hrsg.): KlangArt-Kongreß 1993: Neue Musiktechnologie II 
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Praktisch lassen sich alle spektralen Verteilungen von Obertönen auf diese Weise herstellen. Dabei kommt es wesentlich auf die Form der Impulse an; denn sie allein bestimmt die spektrale Hüllkurve. Der Anteil an Zeit, den die Impulse innerhalb der Periode einnehmen, ist demgegenüber von Bedeutung dafür, auf welche spektralen Bestandteile die Einschnitte fallen.

In jedem Falle lassen sich gegliederte Spektren erzeugen, wobei die Gliederung durch eine Variation der Impulsform variiert werden kann. Für einfache dreieckförmige Impulse und sin2-Impulse, von sowohl symmetrischem als auch unsymmetrischem Aufbau, folgen hier Beispiele (Abb. 11 bis 16).

Als wichtigste gestalterische Faktoren für die Form der Impulse stehen zur Verfügung: (a) die Gestaltung des oberen Teils, der rund, eckig oder spitz sein kann, (b) der Übergang an der Basis des Impulses, der von weich gerundet bis eckig alle Übergangsformen aufweisen kann, (c) die Schiefe, die durch unterschiedliche Flankenanstiegs- und -abfallzeiten zustandekommt.

Die geometrischen Formen des Rechteck-, Dreieck-, Sinus- und sin2-Impulses repräsentieren als explizite Funktionen eine wichtige Auswahl dieser Faktoren. Sie kombinieren sie in spezieller Weise. Zusammen mit der Unsymmetrie stellen sie ein beachtliches Repertoire zur Pulserzeugung dar. Durch Überlagerung mehrerer Impulsformen wird es nochmals erweitert. Jedoch sind es noch lange nicht alle möglichen Formen ,denn allein für jede der gerundeten Formen gibt es unendlich viele Variationen.

Die Berechnung von Spektren für Rechteckimpulse ist Gegenstand einschlägiger Lehrbücher. Für unsymmetrische Dreiecke hat Auhagen Spektren berechnet;

Wolfgang Auhagen, Dreieckimpuls-Folgen als Modell der Anregungsfunktion von Blasinstrumenten,

 in: Fortschritte der Akustik-DAGA ´87, Bad Honnef 1987, S. 709-712


eines seiner Ergebnisse ist im Berichtsband des KlangArt-Kongresses von 1991 wiedergegeben.     

Jobst Peter Fricke, a.a.O., S. 181, Abb. 5, in: Neue Musiktechnologie, hrsg. von Bernd Enders und Stefan Hanheide, Mainz 1993


Blens     

Johannes Blens, Die Zuordnung der von Blasinstrumenten bekannten Impulsfolgen zu ihren

Spektren mitHilfe der Fourieranalyse, Staatsarbeit Musikhochschule Köln 1993


hat dann die Möglichkeiten, die die Überlagerung mehrerer Dreiecke zu Trapezen und anderen Kombinationsformen bietet (Abbildung 11), untersucht und die Spektren von schiefen sin2-Impulsen einer eingehenden Strukturanalyse unterzogen. Auch hier ließ sich - wie beim schiefen Dreieck - eine Reihe von Gesetzmäßigkeiten finden, so daß uns inzwischen ein Satz von Regeln vorliegt, nach denen die aus diesen Grundbestandteilen möglichen spektralen Hüllkurven gezielt generiert werden können.


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