- 150 -Enders, Bernd (Hrsg.): KlangArt-Kongreß 1993: Neue Musiktechnologie II 
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Projekt" (Analyse und Klassifikation von Volksliedern) von Helmut Schaffrath, Barbara Jesser

Barbara Jesser, Interaktive Melodieanalyse - Methodik und Anwendung computergestützterAnalyseverfahren in Musikethnologie und Volksliedforschung: typologische Untersuchung

 der Balladensammlung der DVA (= Studien zur Volksliedforschung, Band 12),

 Frankfurt/Main, Bern 1991


und anderen zu nennen.



2. Die Repräsentation von Musik im Computer


Mit Repräsentation soll hier in erster Linie die Codierung, Speicherung und interne Darstellung musikalischer Informationen im Rechner gemeint sein. Dabei muß nicht notwendigerweise die interne Repräsentation von Musik beim Menschen Vorbild sein, wie dies in der Regel bei der Kognitionswissenschaft und der Künstlichen-Intelligenz- Forschung der Fall ist. Die Repräsentation stellt in zweierlei Hinsicht ein wahrhaft "grundlegendes" Problem dar:

Einmal ist die Existenz geeigneter Datenbestände unbedingte Voraussetzung und daher "grundlegend" für eine Arbeit mit dem Computer:

In der Regel liegt die zu untersuchende Musik nicht in einer computerlesbaren Form vor. Der Zeitaufwand und die Fehlerhaftigkeit einer eigenhändigen Codierung lassen eine Kosten-

Nutzen-Analyse schnell zuungunsten des Hilfsmittels Computer ausfallen. Die in der Literatur erwähnten Projekte haben denn auch entweder Demonstrationscharakter oder die verwendeten musikalischen Informationen (wie z.B. Volkslieder) ermöglichen eine schnelle und einfache Dateneingabe. Neue Techniken beim Notensatz, das Angebot an kommerziellen Musikdaten

Standard-MIDI-Files


sowie einige musikwissenschaftliche Projekte

Hier ist besonders die Arbeit am Center for Computer Assisted Research in

the Humanities (CCARH) in Menlo Park (USA) zu nennen.


lassen für die nahe Zukunft eine Änderung dieser Situation erwarten.

Bei der Transkription und Edition von Noten können jetzt schon die Vorteile des Computers bei derErstellung des Notentextes genutzt werden. Viele Buchverlage fordern bereits heute Ihre Autoren

 auf, Artikel und Manuskripte in einer computerlesbaren Form auf Diskette vorzulegen. Eine ähnlicheEntwicklung ist auch bei der Herausgabe von Noten absehbar. Im Bereich der Popularmusik werdencomputerlesbare Musikdaten schon in großer Zahl angeboten. Die deutschen Musikverlage

 sollten sichfrüh genug mit den Konsequenzen und Anforderungen auseinandersetzen,

die diese neueDarbringungsform musikalischer Informationen mit sich bringt.


Ein zweites "grundlegendes" Problem ist die Art und der Umfang der Codierung musikalischer Informationen.

Oder anders formuliert: Was soll codiert werden und wie soll diese Codierung aussehen?


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