- 52 -Enders, Bernd: Die Klangwelt des Musiksynthesizers 
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auch noch ständig ändern. Eine im piano gestrichene Geige ist nicht nur
leiser, sie klingt auch anders als ein laut gespieltes Instrument (Abb. 28).

Ganz im Gegensatz dazu ist die Klangstruktur der elektronisch erzeugten
Schwingungsformen eines Oszillators absolut starr und vergleichsweise ein-
fach zu beschreiben (und mathematisch zu berechnen). Auf elektronischem
Wege sind diese Schwingungen (Puls, Sägezahn, Dreieck) leicht zu erzeugen.
Die Sinusschwingung bildet eine gewisse Ausnahme, da sie nur sehr schwer
in wirklich reiner Form, also ohne jede Verzerrung, produziert werden kann.
Eine leichte Verzerrung der Kurvenform ist allerdings kaum zu hören. (Viele
Synthesizer können leider die vielseitig verwendbaren Sinusschwingungen
nicht erzeugen.)
Im Bereich der mechanischen Instrumente kommen die genannten Schwin-
gungsformen übrigens nicht vor.

Puls-, Sägezahn-, Dreieck- und Sinusschwingungen unterscheiden sich
jedoch wie die mechanisch erzeugten Klänge durch eine unterschiedliche
Obertonstruktur. Während der Sinuston - wie gesagt - keine Obertöne
enthält, fällt beim Sägezahn die Intensität der Obertöne in einem gleichmä-
ßigen Verhältnis, das im umgekehrten Verhältnis zur Ordnungszahl des jewei-
ligen Teiltons steht, ab. Der 2. Teilton (= 1. Oberton) weist also nur die
halbe Amplitude des Grundtons, der 3. Teilton nur den 3. Teil der Amplitu-
de auf, usw. (siehe auch Abb. 25 u. 26).



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