- 13 -Enders, Bernd: Die Klangwelt des Musiksynthesizers 
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2 Die elektronische Klanggestaltung

2.1 Klangerzeugung

2.1.1 Die Tonerzeugung mit dem Oszillator

Das Herz jedes elektronischen Musikinstruments ist der Oszillator (lat. oscil-
lare = schwingen) oder Tongenerator (generare = erzeugen). Er bewirkt das
gleiche wie die Saite einer Geige oder die Luftsäule einer Flöte, er erzeugt
Schwingungen, die wir als Töne wahrnehmen, wenn sie an unser Ohr dringen.

Allerdings werden bei der Geige, der Flöte, der Trommel usw. durch das
Streichen des Geigenbogens, das Anblasen des Mundlochs einer Flöte bzw.
durch den Trommelschlag mechanische Schwingungen hervorgerufen, d. h.,
bestimmte Materialien - die Saiten der Geige, die Luftsäule in der Flöte, das
Trommelfell - geraten selbst in Schwingung.

Hingegen erzeugt man die Schwingungen eines Oszillators über einen rein
elektronisch arbeitenden Schwingkreis. Die Schwingungen werden dann auf
elektronischem Wege verstärkt und von einem geeigneten Schallwandler,
dem Lautsprecher, in mechanische Schwingungen der Lautsprechermembrane
umgewandelt und dadurch an die uns umgebende Luft (als Druckschwan-
kungen) weitergegeben.

Der Mensch kann nur dann etwas hören, wenn die Schwingungen der Luft
an unser Ohr dringen. Das Ohr verwandelt diese Schwingungen in nervöse
Impulse, die das menschliche Gehirn als Töne, Klänge und Geräusche begreift.

Was ist nun eine Schwingung?
Daß sich immer etwas bewegt, eine Saite, eine Luftsäule, die Membran eines
Lautsprechers oder die elektrischen Spannungen eines Schwingkreises, ist
sicher schon deutlich geworden.

Wiederholen sich diese Bewegungen regelmäßig, spricht man von einer
periodischen Schwingung. Alle klar unterscheidbaren Töne eines Klaviers,
einer Geige, einer gesungenen Melodie usw. rühren von periodischen Schwin-
gungen her, natürlich auch die "Töne" eines Oszillators, die der Lautspre-
cher hörbar macht (Abb. 2).


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