- 11 -Enders, Bernd: Die Klangwelt des Musiksynthesizers 
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Allein die Vielfalt der Synthesizerbezeichnungen (Analog- und Digital-
synth., Modulsynth., Presetsynth., Stringssynth., Leadsynth., Gitarrensynth.,
Baßsynth., Drumsynth. usw.) zeugt von dem breiten Anwendungsfeld, aber
auch von dem großen Durchbruch dieses Instruments binnen eines Jahrzehnts.

Weder der musikalisch interessierte Laie oder musikelektronisch begei-
sterte Hobbyist, noch der professionelle Musiker, Komponist, Tonmeister
oder Musikpädagoge können an der Tatsache vorbeigehen, daß der Musik-
synthesizer und die mit ihm gekommenen und kombinierbaren elektronischen
Geräte bis hin zum Computer die musikalische Klangwelt bereits grundlegend
verändert hat und weiter verändern werden.

Diese Anleitung soll nun helfen, einen ersten Einstieg in die Gesetze musik-
elektronischer Klanggestaltung zu ermöglichen.

Dazu eignet sich ein Modulsynthesizer aufgrund der beschriebenen Funk-
tionsweise des Klangbaukastens in ganz besonderer Weise. Die Klangentste-
hung oder Klangformung kann jeweils auf elementare musikakustische Vor-
gänge zurückgeführt werden, die wiederum bestimmten Bausteinen des Syn-
thesizers zugeordnet werden können. Das Zusammenwirken der einzelnen
Faktoren, die zu einem ganz bestimmten Klang führen, kann daher verhält-
nismäßig leicht durchsichtig gemacht werden.

Mit Hilfe eines Modulsynthesizers können die Gesetzmäßigkeiten grund-
legender musikakustischer oder musikpsychologischer Vorgänge daher opti-
mal analysiert und demonstriert werden; besonders eindrucksvoll ist aber auch
das Zusammenwirken der klanglichen und musikalischen Elemente beim
Klangexperiment, bei einer Klangverfremdung oder Klangimitation darstell-
bar.
Und nur ein ,offenes System' wie der modular konzipierte Synthesizer,
bei dem alle Verbindungen und Einstellungen jederzeit zugänglich sind,
erlaubt dem Musiker wirklich eine völlig freie Entfaltung seiner Klangphan-
tasien; nur das Modulsystem ermöglicht ein spontanes, ungehindertes Ein-
greifen in die ablaufenden Klangprozesse, ein beliebiges Verändern der
Klangprogrammierung und demzufolge ein sensibles Korrigieren der musika-
lischen Vorgänge.

Vor allem den Musikpädagogen dürfte es interessieren, daß sich die mög-
lichen Einsatzbereiche des Synthesizers von der Beantwortung akustisch-phy-
sikalischer und hörpsychologischer Grundfragen über medientechnische An-
wendungen bis hin zur künstlerisch-musikalischen Betätigung erstrecken.

Und es ist durchaus vorstellbar, daß die gewonnenen Kenntnisse eine inten-
sive musikalische Beschäftigung mit dem Musiksynthesizer bewirken, die
schließlich zur Realisation einer individuell gestalteten elektronischen Kom-
position oder Improvisation führen können.


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