Kombiniert man diesen Effekt mit einem "normal" gesteuerten VCA mit
positiver Hüllkurve, bewirkt dies einen laut, aber dumpf einsetzenden Klang,
der sich dann beim Ausschwingen immer mehr aufhellt (Abb. 69, 70).
Ein Invertieren der Hüllkurvenspannung kann man auch mit Hilfe des
Joysticks erreichen. Dazu wird der ADSR-Ausgang 'Out' mit einem Joystick-
Eingang, z. B. 'X In', verbunden, der entsprechende Ausgang dann am VCF
(z. B. an CV-Fc Fix) angeschlossen. Diese Schaltung hat den Vorteil, daß
man sowohl eine normale als auch eine invertierte Hüllkurve einschließlich
aller Zwischenformen je nach Stellung des Steuerknüppels bewirkt.
Da im Digital Sound Memory (DSM) auch ein spannungssteuerbares Tief-
paßfilter eingebaut ist, kann man die hüllkurvenkontrollierten Filtereffekte
an gespeicherten Klängen ebenfalls erproben. Dazu muß der Hüllkurvenge-
nerator mit dem Steuerspannungseingang 'CV-Fc' des DSM verbunden
werden.

Versuchsbeispiel Nr. 28: Spannungssteuerung der Hüllkurvenparameter

Es wurde bereits darauf hingewiesen, daß es sich bei dem Hüllkurvenge-
nerator des Soundlab-Synthesizers um einen VC-ADSR-Generator handelt.
Unbedingt nutzen sollte man daher die seltene Möglichkeit, die einzelnen
Parameter des Hüllkurvenverlaufs per Steuerspannung zu ändern, indem man
z. B. mit Hilfe eines LFO die Ausklingzeit während des Spiels periodisch vari-
iert oder durch Anschluß des Keyboards den Einschwingvorgang abhängig
von der gespielten Tonhöhe macht oder mittels Joystick gleichzeitig die
Decay-Zeit und den Sustain-Wert der Hüllkurve eines Tons passend zur musi-
kalischen Vorstellung beeinflußt.