- 487 -Enders, Bernd / Stange-Elbe, Joachim (Hrsg.): Global Village - Global Brain - Global Music 
  Erste Seite (1) Vorherige Seite (486)Nächste Seite (488) Letzte Seite (507)      Suchen  Nur aktuelle Seite durchsuchen Gesamtes Dokument durchsuchen     Aktuelle Seite drucken Hilfe 

Die Zukunft der Musik im Internet
Bericht über die Podiumsdiskussion zum Thema Global Village – Global Brain – Global Music

Rolf Berger

Der KlangArt-Kongress endete mit einer Podiumsdiskussion, an der Dr. Simon Emmerson, Komponist, Reader an der City University, London, Prof. Dr. Bernd Enders, Professor für Systematische Musikwissenschaft an der Universität Osnabrück mit dem Schwerpunkt Musikelektronik/Musikalische Informatik, Initiator und Leiter der KlangArt, Prof. Dr. Niels Knolle, Professor für Musikpädagogik an der Universität Magdeburg, Alex Merck, Musiker, Journalist, Geschäftsführer einer Plattenfirma, Dr. Norbert Schläbitz, Komponist, Lehrer, Lehrbeauftragter der Universität Gesamthochschule Essen, und Prof. Dr. Thomas A. Troge, Professor für Musikinformatik an der Hochschule für Musik Karlsruhe, teilnahmen. Die Moderation hatte Prof. Dr. Guerino Mazzola, Associate Professor für Mathematik an der Universität Laval/Quebec, Dozent an der ETH Zürich.

Da die Diskussion immer wieder auf einige zentrale Themen zurückkam, gibt der vorliegende Bericht nicht den chronologischen Ablauf, sondern die pointiertesten Statements zur Zukunft der Musik im Internet unter den Themenbereichen Chancen und Gefahren, Machtstrukturen, Ästhetik und Musikpädagogik wieder.

Chancen und Gefahren

Dafür, dass das Internet technisch jedem die Möglichkeit gibt, jederzeit mit jedem anderen zu kommunizieren, wählte Mazzola die Metapher, dass sich die Kommunikation sehr bald auf der Temperatur Kelvin null bewegen werde, es werde eine supraleitende Kommunikation in Aussicht gestellt, alle Widerstände des Kommunizierens fielen weg. Die Frage sei, welche Kräfte dadurch jetzt freigesetzt werden. Knolle gab zu bedenken, dass sich mit den neuen Technologien viele Chancen bieten, dennoch aber die negativen Aspekte, die Probleme, Widersprüche und Nebenwirkungen herausgearbeitet werden müssen.

Troge sprach die Befürchtung aus, dass viele Musiker sich irrigerweise vom neuen Medium Anregungen oder Erfolge erhoffen, die sie bisher vermissen. Allerdings bleibe der Mensch ein psychologisches Lebewesen und die Techniken könnten kein Ersatz sein für das, was uns als Menschen definiere. Obwohl man denke, dass man mit der neuen Technik noch kreativer sein könne, führe sie in Wirklichkeit zu einer Verflachung des Umgangs mit Musik.


Erste Seite (1) Vorherige Seite (486)Nächste Seite (488) Letzte Seite (507)      Suchen  Nur aktuelle Seite durchsuchen Gesamtes Dokument durchsuchen     Aktuelle Seite drucken Hilfe 
- 487 -Enders, Bernd / Stange-Elbe, Joachim (Hrsg.): Global Village - Global Brain - Global Music