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Gestaltung notengrafischer Interaktionsschnittstellen für adaptive Musiklernprogramme

Martin Gieseking

Einleitung

Lernprogramme zu den unterschiedlichsten Themengebieten gehören mittlerweile zu alltäglichen Computerawendungen, die neben aller anderen Software wie selbstverständlich zum Einsatz kommt. Auch im Bereich Musik werden zahlreiche Lernprogramme angeboten. Diese sind teilweise so gut durchstrukturiert, daß das Training mit diesen Anwendungen an einigen Hochschulen, wie der Universität Osnabrück, bereits zum festen Bestandteil des Musikstudiums gehört und kostspielige Übephasen mit einem menschlichen Lehrer ersetzen.

Ein in den unterschiedlichsten Bereichen der musikalischen Grundausbildung, wie der Harmonielehre und Gehörbildung, flexibel einsetzbares adaptives tutorielles System erfordert neben der fundierten methodisch-didaktischen Aufbereitung der zu vermittelnden Inhalte eine adäquate Präsentation des zu bearbeitenden Aufgabenmaterials. Gerade im Bereich der Musik gestaltet sich die Realisierung eines dynamischen Lernprogramms deutlich schwieriger als in textorientierten Fachgebieten, denn zur Vermittlung musikalischen Wissens wird in aller Regel eine Möglichkeit zur Notendarstellung benötigt. Die naheliegende Lösung, dieses Problem mit Hilfe vorgefertigter Bilder zu umgehen, stößt sehr schnell an ihre Grenzen. So muß bei Anwendung dieser Technik für jedes Beispiel eine separate Grafik angefertigt und bereitgestellt werden. Musikalische Transformationen, wie Transpositionen oder Umkehrungen, sind während der Laufzeit mit dieser Methode nicht zu leisten. Wenn das Lernprogramm nicht nur fest vorgegebene Aufgabensequenzen abspulen, sondern die Eingaben des Anwenders auswerten und auf fehlerhafte oder optimierbare Antworten mit gezielten Zusatzaufgaben reagieren soll, müssen weitaus dynamischere Methoden zum Einsatz kommen. Aus diesem Grund werden z. B. die grafischen Notenausgaben der Gehörbildungsprogramme des an der Universität Osnabrück entwickelten Computerkollegs Musik erst kurz vor ihrer Darstellung aus einem alphanumerischen Code generiert.1

1
Vgl. auch Enders (1991) und Enders (1995).

Neben ihren flexiblen Darstellungsmöglichkeiten stellt auch die Sensitivierung der Notengrafiken eine wesentliche Voraussetzung zur Realisierung intuitiv bedienbarer Anwendungen dar. Dies kann sich etwa bei Multiple-Choice-Aufgaben auf das Anklicken verschiedener Bereiche der Notengrafik mit der Maus beschränken,


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