lenangaben und
falsches Zitieren in traditionellen wissenschaftlichen Texten. Ohne Disziplin bei der
Nutzung des Archivs ist es schnell nicht mehr überschau- und navigierbar. Gerade wenn
viele Daten produziert werden, ist eine halbautomatische Falsifizierungshilfe, die
auf protokollierten Abhängigkeiten (Zitaten) basiert, wünschenswert. Wenn
Datenquellen korrigiert werden, bedeutet dies ja, daß möglicherweise die auf den
unkorrigierten Daten aufbauenden Schlußfolgerungen zu verwerfen sind. Wenn
dagegen die ursprünglichen Quellen nicht mehr nachzuvollziehen sind, kann die im
Archiv gespeicherte Projektdatei auch nicht als Falsifizierungshilfe herangezogen
werden.
In diesem Zusammenhang müßte noch die Verantwortbarkeit von Ergebnissen diskutiert werden. Einerseits muß sich der Forscher natürlich auch weiterhin kritisch mit den Ergebnissen anderer Forscher auseinandersetzen, bevor er sie für sein Experiment als gegeben voraussetzt (indem er die fremden Dateien weiterverwendet), andererseits will er aber auch manchmal nur die Differenz seines Versuchsaufbaus zu einem vorherigen verantworten ohne jenen vollständig verstanden zu haben. Dieses legitime Verhalten ist auch Konsequenz der zunehmenden Arbeitsteilung in immer komplexer (und z. T. interessanter) werdenden Experimenten. Eine kritische Diskussion über die Verläßlichkeit einzelner Experimente und Daten in komplexen Projekten kann hier natürlich nicht geführt werden, sondern muß innerhalb der Forschergemeinde stattfinden (siehe auch Abschnitt 8).
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