- 343 -Enders, Bernd / Stange-Elbe, Joachim (Hrsg.): Global Village - Global Brain - Global Music 
  Erste Seite (1) Vorherige Seite (342)Nächste Seite (344) Letzte Seite (507)      Suchen  Nur aktuelle Seite durchsuchen Gesamtes Dokument durchsuchen     Aktuelle Seite drucken Hilfe 

Fall immer von zwei Punkten, also zwei Lautsprechern beeinflußt. Dies kann auch z. B. von drei oder mehreren Punkten geschehen, die Frage ist nur, wie weit sich der Aufwand lohnt, vor allem dann, wenn wir die akustischen Probleme eines Konzertsaals noch einbeziehen.

Der physikalische Name für Raumklang ist Raumschall, d. h. ein Raum, in dem sich die Schallwellen bewegen. Wir wissen: Schallwellen im Freien erreichen einen Hörort meist ohne Schallreflexionen. Der Akustiker spricht von einem Direktschall. Im Gegensatz hierzu haben Schallwellen in einem geschlossenen Raum bis zum Eintreffen an einem bestimmten Hörort bereits eine oder mehrere Schallreflexionen erfahren. Wir müssen versuchen, mit simulierten nahen und entfernteren Schallquellen, akustische Schwächen eines geometrischen Raumes zu überwinden. Hierzu zwei Beispiele: Der Hallradius und der Dopplereffekt (Abbildung 12, 13).



Abbildung 12: Der Hallradius


Ist der Direktklang lauter als der Nachhall, empfinden wir eine Schallquelle nahe. Wird dieser Hallabstand kleiner, so hören wir die Schallquelle diffuser, entfernter; vor allem dann, wenn dieser akustische Vorgang den Hallradius nach unten überschreitet, in Abbildung 12 schematisch dargestellt. Wenn ich also in einen Kanal des Raumklangsteuergerätes ein Nachhallgerät mit der Saalakustik angepaßter Nachhalldauer einfüge, dann kann ich die Klangtiefe einer Klangbewegung in bestimmten Grenzen vergrößern.

Klangerweiternde Geräte können so in jeden Kanal eingefügt werden. Noch interessanter ist die Doppler-Effekt-Simulation, durch die ich ein Nahen und sich Entfernen einer Klangquelle nachbilde, wobei ich mir natürlich im klaren bin, daß diese Simulationen gegenüber den originalen akustischen Vorgängen unzulänglich sind, denn zu jedem Hörort im Konzertsaal haben die Lautsprecherpositionen andere Bezugspunkte. Trotzdem kann eine Art Simulation gehörpsychologisch die Wahrnehmungsschärfe einer Klangbewegungsrichtung vergrößern, bei der akusti-


Erste Seite (1) Vorherige Seite (342)Nächste Seite (344) Letzte Seite (507)      Suchen  Nur aktuelle Seite durchsuchen Gesamtes Dokument durchsuchen     Aktuelle Seite drucken Hilfe 
- 343 -Enders, Bernd / Stange-Elbe, Joachim (Hrsg.): Global Village - Global Brain - Global Music