dies aus Abbildung 7 kennen. Die Zuordnung der Steuerstimme und der gesteuerten
verändert sich laufend, so daß immer neue Klangphänomene entstehen. Nono hat die
Dynamik für die Sängerinnen genau festgelegt. Bei einem statischen Piano des
Live-Klangs der Stimme B, siehe Abbildung, kann nur eine dynamisch gleich-bleibende
Steuerung erfolgen. Um nun innerhalb seines kompositorischen Entwurfs diese starre
Steuerung in definierte Hüllkurven umzuformen, hat Nono für Stimme B genaue
Bewegungen vor dem Mikrofon vorgeschrieben.
Die steuernde Stimme ist mit MODULA bezeichnet. Die Pfeile unter den Mikrofonsymbolen zeigen der Solistin Richtung und Länge der Bewegung vor dem Mikrofon, die Kreise die Entfernung zwischen dem Sängermund und der Mikrofonkapsel. Damit hat Nono, nach zahlreichen Studioexperimenten, bei gleichbleibender Lautstärke des Originalklanges der Singstimme eine kontrollierte, d. h., von Anfang an in seine Komposition integrierte Steuerfunktion über Gate verwirklicht. Das Mikrofon wird zum Instrument, eine absolut neue Erfahrung für die Interpreten, denn auch diese Spielart ist ihnen wie die zu singenden Noten genau vorgeschrieben. Daß es sich natürlich bei dieser Komposition nicht nur um reine dynamische Hüllkurven |