Digitaler Klavierklang II
Eine wesentlich andere Ausprägung des Artikulationsverhaltens ergibt sich bei der
Verwendung eines der Klavierklänge des Tone Generators TG 77 von Yamaha,
der zum einen mit digitalisierten akustischen Klängen und zum anderen mit
der Klangsynthese der Frequenzmodulation arbeitet. Bei der Verwendung des
digitalisierten Klavierklanges „Acoustic Piano: Grand“ ist das Sustainverhalten derart
ausgeprägt, daß sich die Überartikulation der zweiten Stimme unangenehm bemerkbar
macht:
Klangbeispiel 8: Beginn des interpretierten Kanons
(Yamaha TG 77)
Das Zusammenfließen der einzelnen Noten wird bei der alleinigen Wiedergabe der
zweiten Stimme noch deutlicher:
Klangbeispiel 9: Interpretierter Kanon, Unterstimme ab Takt 5
(Yamaha TG 77)
Auch bei der Wiederholung des Kanons ab Takt 52 erfährt dieses Phänomen trotz der
Diskantlage der ursprünglichen zweiten Stimme eine extreme Ausprägung:
Klangbeispiel 10: Interpretierter Kanon ab Takt 52
(Yamaha TG 77)
Klangbeispiel 11: Interpretierter Kanon, zweite Stimme im Diskant ab Takt 57
(Yamaha TG 77)
Die gedämpfte Schwingung eines Klavierklanges wird bei dieser digitalisierten
Umsetzung im Unterschied zum Klavierklang des Yamaha TX 16 W künstlich
verlängert.
Digitaler Orgelklang
Eine völlig unakzeptable Umsetzung dieser gestalteten Artikulation ergibt sich bei der
Verwendung eines Orgelklanges, der durch seine ungedämpfte Schwingung die
Notendauern in ihrer festgeschriebenen Länge wiedergibt:
Klangbeispiel 12: Beginn des Interpretierten Kanons
(Yamaha TG 77 – Organ: Pipes)
Der Eindruck des Verschmelzens der einzelnen Noten verstärkt sich noch bei der
alleinigen Wiedergabe der Unterstimme:
Klangbeispiel 13: Interpretierter Kanon, Unterstimme ab Takt 5
(Yamaha TG 77 – Organ: Pipes)
Bei der Wiederholung des Kanons ab Takt 52 wird dieses Phänomen durch die
Diskantlage der ursprünglichen zweiten Stimme noch zusätzlich verstärkt: