- 281 -Enders, Bernd / Stange-Elbe, Joachim (Hrsg.): Global Village - Global Brain - Global Music 
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Abbildung 6: Vier verschiedene Umsetzungen einer konstruierten Cluster-Datei mit linear absteigenden Velocity-Werten, umgesetzt durch den Bösendorfer SE290 und den Yamaha DS6-Pro mit verschiedenen Mappings. Screenshot mit einem Zeitraster von 100 msec.


6.  Abschließende Betrachtung zu Velocity und Volume

Der Glaube, daß ein linearer Zusammenhang zwischen zwei so unterschiedlichen Dingen wie der subjektiv wahrgenommenen Lautstärke eines akustischen Signals und einem MIDI-Velocity-Datenwert bestünde, beruht auf einem verbreiteten Irrtum, welchem auch ich selbst noch bis vor kurzem unterlegen war. Die Beziehung zwischen den beiden Parametern Velocity und Volume muß aber für ein bestimmtes System immer neu definiert werden, was theoretisch nach völlig frei bestimmbaren Regeln geschehen kann. Es sei deshalb abschließend eine Illustration angefügt, auf welcher obiger Denkfehler ad absurdum geführt wird. Die diesen Aufnahmen zu Grunde liegende MIDI-Datei besteht aus einer quantisierten Wiederholung von in Portato editierten, eingestrichenen C-s in Achtelwerten, welchen die Velocity-Linie von 107-97-87 etc. zugeordnet wurde. Auf der ersten Spur ist ihre Umsetzung durch ein Kinder-Keyboard, welches Velocity-Werte gar nicht erkennen kann, zu sehen . . . Man vergleiche aber auch den relativen Dynamikverlauf bei der Auslesung durch das Roland EP-7e (Spur 2) mit der entsprechenden Entwicklung bei der Ansteuerung durch den Apple-QuickTime-Generator (Spur 3).

Wollte nun jemand z. B. einen Vortrag über die Besonderheiten der dynamischen Artikulation beim Üben auf E-Pianos halten, so könnte durchaus der Fall eintreten, daß er selbst die Feinheiten seines eigenen Spiels nicht mehr wiedererkennen würde, wenn er die Datei mit seinen am Roland-Piano eingespielten Beispielen durch die Piano-Soundbank des Apple-Tongenerators auslesen lassen wollte. Durch Unkenntnis seitens des Vortragenden entstandene Indifferenzen (Dynamik-


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