das ± 1/3 msec) mit der
Einlesung eines Wertes zur Position der ersten (rechten) Pedalbewegung zusammenfällt.
Daher liegt die Vermutung nahe, daß die seitliche Verschiebung des Spielwerks nicht
ganz korrekt eingelesen wurde. In diesem Fall würde sich das bei der erneuten
Ansteuerung durch den (verdächtig geringen) Control-Wert von 9 in einer minimal
verschobenen Anschlagstelle des Hämmerchens an den drei Saiten des kleinen Ges, und
dadurch natürlich auch in einer leicht veränderten klanglichen Entwicklung auswirken.
Diese Annahme wird durch einen erneuten Blick auf den Verlauf des Graphen bei der
Auslesung der Originalaufnahme bestätigt (Spur 1 auf Abb. 3): Hier ist im
Unterschied zu den beiden Re-Recs eine zusätzliche Amplitudenschwingung mit einer
Periodenlänge von etwa 2/3 msec zu erkennen, welche die anderen Schwingungen
überlagert. Die daraus abgeleitete Frequenz von ca. 1500 Hz könnte durchaus einem
hohen Teilton des hier ausgelesenen Klein-Ges entsprechen, welches durch eine
etwas härtere Stelle des Filzes am Klavierhammerkopf stärker angeregt worden
ist.12
5. Testdateien
5.1. Eingespielte DateienDurch Re-Recording kann natürlich jedes beliebige Musikstück zur Testdatei umfunktioniert werden. Ich empfehle aber, auch mit zwei speziellen Typen von Dateien zu experimentieren: Der erste Typ wird durch eine sehr schnelle Spielbewegung bei halbem oder ganzem Tastengang, unter Auslotung des gesamten zur Verfügung stehenden Dynamikspektrums erzeugt, z. B. durch die Repetition einer Taste. Damit überprüft auch der Klavierbauer bei einem Instrument die Repetitionsfähigkeit des Spielwerks. Der zweite Typ wird durch eine Tastenbewegung erzeugt, mit welcher der Klaviertechniker den Komplex von Steighöhe, Tiefgang und Fang analysieren kann: mit einer wiederholten Abfolge von Clustern. Zur Illustration dazu ein Ausschnitt aus einer Serie von Diskant-Clustern, welche ich durch eine schnelle Legato-Bewegung in Pianissimo mit einem ca. 30 cm langen Lineal auf dem Bösendorfer SE290 eingespielt habe. Bei verschiedenen Umsetzungen durch dieses Instrument sind, wie im vorangegangenen Beispiel mit dem Yamaha DS6-Pro, Unterschiede zwischen Original-Mitschnitt und den Re-Rec-Spuren zu erkennen – und auch zu hören. Dies kann ebenfalls mit den Differenzen erklärt werden, welche während dem Einspielen zwischen dem Einlesevorgang von MIDI-Daten und der Abstrahlung von akustischen Ereignissen entstanden sind. Dazu ist erneut anzumerken, daß beide der hier eingesetzten Instrumente wesentlich exakter arbeiten, wenn zur Aufzeichnung die interne CU genutzt werden kann. Da aber in meinen Augen gerade auch die MIDI-Kompatibilität mit einer |