- 260 -Enders, Bernd / Stange-Elbe, Joachim (Hrsg.): Global Village - Global Brain - Global Music 
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Abbildung 9: Schaltung des RCA-Theremin, aus dem RCA-Theremin-Service-Manual. Quelle: http://www.ccsi.com:80/~bobs/therrca.html


Zur Beantwortung dieser Frage sind in Abb. 10–13 je zwei Klangspektren eines Einzeltons einer Sopranstimme sowie des Theremingerätes abgebildet und zwar in schwächerer und stärkerer Tongebung. Bei der Sopranstimme verformt sich das gesamte Klangspektrum im Sinne der Klangfarbendynamik, indem höhere Teiltöne stärker werden bzw. neu entstehen. Beim Theremin dagegen kann man nicht von Klangfarbendynamik sprechen, weil die Hüllkurve des Spektrums gleichbleibt und alle Teiltöne um den gleichen Betrag verstärkt werden.

Feste Formantbereiche, wie man sie häufig bei gleichbleibenden Klangfarben findet, lassen sich beim Theremin nur schwer feststellen. Außer bei einigen Klängen der kleinen Oktave ist der Grundton gleichzeitig der stärkste Teilton und die im Spektrum nachfolgenden Teiltonminima und -maxima scheinen sich relativ zur Grundtonhöhe mitzubewegen (s. u.: spektrale Hüllkurven des Theremins).

Ab g1 kommt man jedoch an einen Punkt, an dem etwas gleichbleibendes im Klang beobachtet werden kann: zum einen betreten die beiden stärksten Teiltöne (1. und 2. TT) den a-Formant-Bereich und zum anderen bildet sich um 2700–3200 Hz der von Sundberg13

13
Sundberg, Johan: Production and function of the singing formant. In: Report of the 11. Congress of the International Musicological Society Copenhagen 1972, Kopenhagen 1974, S. 679f.
gefundene Sängerformant heraus. In der zweigestrichenen Oktave verstärkt sich dieser Eindruck.

An dieser Stelle könnte man sagen: Oberhalb von g1 wird das Theremin häufig mit einer Sopranstimme auf „a“ verwechselt, da hier sowohl der Sängerformant als auch ein stark besetzter A-Formant sicht- bzw. hörbar werden. Filtert man jedoch


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