Infant School.

Im ersten Klassenzimmer trafen wir auf einen hübschen Anblick: vierzig fünf- oder sechsjährige
Kinder zu je zweien an kleinen Tischen, aufgeweckt und glücklich aussehend. Diese
Vorschulklasse ist das spezielle Hobby von Mdlle.Collin, der Musikprofessorin an der l'École
Normale. Diese Dame, mit ihrem weißen Haar und gebeugter Gestalt, aber mit ihrem klaren
Blick und ihrer vollen Altstimme, ist offensichtlich eine großartige Musikerin und eine Lehrerin,
die ihren Stolz in ihrer Arbeit sucht. Sie fesselte uns zutiefst. Die Kleinen solfeggierten die C-
Leiter. Dann nannten sie die Namen einiger Töne, die ihnen vorgesungen wurden. Mdlle.Collin
zeigte dann [auf Noten] im Liniensystem, und sie kamen (singend) sehr schlecht nach; sie mußte
ihnen die Namen jeder Note nennen, bevor sie sie sangen. Jedes Kind hatte eine Tafel mit dem
aufgezeichneten Liniensystem. Mdlle.Collin vokalisierte dann die folgende Phrase, Note für
Note:-

wobei die Kinder jeden Notennamen ausriefen und ihn erst dann niederschrieben. Ich muß hier
sagen, daß jedesmal zwei oder drei Namen gerufen wurden, aber Mdlle.Collin wählte den
richtigen aus, und die Kinder schrieben die Note auf die Linien ihrer Tafel.
Man sehe unser Erstaunen, als die Kinder, nachdem die Melodie niedergeschrieben war, als
Antwort auf Mdlle.Collin, ihr zu sagen begannen, welche Note unter welche andere zu setzen
sei, um einen zweistimmigen Satz zu machen. Das nahm mir den Atem! Sie erklärte uns jedoch,
daß das nur eine Sache des Gedächtnisses und Teil eines Musikspiels sei, das sie die Kinder
lehrt. Sie hat eine Anzahl von Karten, auf denen ein Liniensystem-Ausschnitt mit zwei
konsonierenden Tönen steht, auf jeder Karte ein Ton unter dem anderen; die Kinder lernen so,
daß C und E