GLOSSAR
Alphabetische Tonbezeichnungen sind für Solfaisten inhaltsleer. - Curwen benutzt sie
gelegentlich in verkürzter Form und läßt Akzidenzien (sharp/flat) weg. - Bei Dur/Moll fehlt die
Angabe "Dur" in der Regel, z.B. "in C" = C-Dur
J.G.Heinr.Bellermann (1832-1903) gehörte zu einer Gelehrtenfamilie, die über drei
Generationen mit dem Berliner Gymnasium zum Grauen Kloster verbunden war. 1853 wurde
er als Nachfolger (seines Lehrers) Ed.Grell Gesanglehrer am Grauen Kloster, daneben als
Nachfolger von A.B.Marx ao.Prof. an der Universität. Unter den musikpädagogischen
"Berühmtheiten" Berlins die J.Sp.Curwen aufsuchte, repräsentierte Bellermann den Typus des
Musikgelehrten und Humanisten. (-> Holländer, Krause) (Vgl. auch: W.H., Musikunterricht im
19.Jahrhundert. In: H.Chr.Schmidt (Hrsg.). Handbuch der Musikpädagogik. Bd 1. Kassel
1986. S.71)
Brückenton (bridge-tone) ist die Bezeichnung für eine Modulationshilfe, die John Curwen
erstmals in Singing for Schools and Congregations (1843,43) anwendet. Als Anreger
vermerkt er Jue de Berneval (Music Simplified, 1831) und J.J.White, der in einem Gespräch
ein Rousseau zugeschriebenes Modulationsverfahren für die Ziffernschrift erwähnt hatte, z.B. 1-
3-5/5=>1-7-1 . Entsprechend ordnete Curwen die Tonic Sol-fa Silben: Der Brücken-Ton
enthält als Index (oben links) die alte Funktion und vollzieht die Umdeutung zur neuen Tonika:
d-m-s/sd-t'-d. "The Reverend J.J.Waite expounded to him the principle of Rousseau's
'bridgetone' device, by means of which Curwen denoted modulation in terms of solfa."
(Rainbow, The Land without Music, 1967, S.150) Auch die Tonika Do-Methode verwendet
den Begriff "Brückenton".
Chevéist = Anhänger der Chevé-Methode (-> Rousseau- Galin- Paris- Chevé-Methode)
Curwen, John -> Tonic Sol-fa-Methode
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