- 182 -Curwen, John Spencer: Schulmusik im Ausland 
  Erste Seite (V0) Vorherige Seite (181)Nächste Seite (183) Letzte Seite (218)      Suchen  Nur aktuelle Seite durchsuchen Gesamtes Dokument durchsuchen     Aktuelle Seite drucken Hilfe 

Enthusiasmus geweckt wäre, würden bald auch Preise anboten werden. Die walisischen
Bergleute haben gegenüber den Angestellten und Ladenbesitzern, die das männliche
Element in den meisten unserer englischen Chöre ausmachen, einen Vorzug:- sie können
einen Urlaubstag bekommen, indem sie sich ihn einfach nehmen. Handlungsgehilfen sind
sehr viel fester gebunden. Aber die Wettbewerbe in England könnten über mehrere
Abende verteilt werden. Wir wiederholen, daß es keinen Grund gibt, diese Wettbewerbe
in England nicht stattfinden zu lassen. Würden sie zum Allgemeingut, würden sie das
öffentliche Musikleben in England umfassend anregen. Dann könnten Philantropen darauf
hoffen, in England die gleiche Kunstübung durch das gemeine Volk zu sehen, wie sie sich in
Wales so überzeugend zeigt."

Mr.Curwen praktizierte was er predigte. 1882 begann er mit dem Stratford Musical Festival,
das bald Wurzeln schlug und blühte. Er zahlte jahrelang ein kleines Defizit, und als es sich selbst
trug, legte er die Geschäftsführung nieder, hörte aber - als Vorsitzender - nie auf, ein höchst
aktives Interesse an diesem bahnbrechenden und erfolgreichen Festival zu nehmen.
Nach einem Besuch des "Mrs.Sunderland"-Wettbewerbs in Huddersfield schrieb er:
"Ich bin vom Wert dieser Wettbewerbe überzeugt. In erster Linie erziehen sie die Zuhörer.
Am Sonnabend beobachtete ich, wie schnell die Leute die Preiswürdigkeit erkannten und
wie richtig ihr Urteil war. In zweiter Linie werden Talente entdeckt. Mir scheint, wir sollten
in allen Lebensbereichen zu helfen versuchen, das Talent zu entwickeln. Mehr als je ist
dieses der Fall in der Musik. Die Vorsehung streut das Talent sowohl in interpretatorischer
wie in kompositorischer Hinsicht unter völliger Nichtbeachtung unserer sozialen Standards
und Konventionen; tatsächlich können wir sagen, daß es in der Musik eher die Regel als
die Ausnahme ist, daß das Genie aus unscheinbaren Lagern kommt und darum kämpft, ans
Licht zu kommen. Wenn ich ein Wort zu den Musikliebhabern Ihres Bezirks sagen darf,
würde es die Empfehlung sein, die eigenen Propheten zu ehren. Ermutigen Sie die echte
Begabung, nach vorn zu kommen. Lassen Sie wohlhabende Leute mit Musiklehrern, wie
die, die am Sonnabend so gute Juroren waren, Kontakt halten und bitten Sie diese, Fälle
begabter und durch Armut behinderter junger Leute zur Kenntnis zu geben, um ihnen dann
eine helfende Hand zu leihen."


Erste Seite (V0) Vorherige Seite (181)Nächste Seite (183) Letzte Seite (218)      Suchen  Nur aktuelle Seite durchsuchen Gesamtes Dokument durchsuchen     Aktuelle Seite drucken Hilfe 
- 182 -Curwen, John Spencer: Schulmusik im Ausland