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| | | | Klages, ThorstenMedium und Form - Musik in den (Re- )Produktionsmedien epOs-Music, 123 Seiten, Zahlreiche Abbildungen Band 3 in der Reihe ´Beiträge zur Medienästhetik´, hrsg. von Rolf Großmann und Hartmuth Kinzler Osnabrück 2002ISBN 978-3-923486-40-3 (Buch)ISBN 978-3-923486-49-6 (CD-ROM) | |
In einer Musik- und Medienpraxis, die von der ersten Musikaufnahme
»Mary Had A Little Lamb« im Jahr 1877, gesungen von T. A. Edison, bis
zu den Soundtüfteleien der aktuellen Disk- und Datajockeys reicht,
hat sich ein neues Medienverständnis entwickelt: Reproduktionsmedien
gelten nicht mehr als unbeteiligte, technische Kanäle zwischen Sender
und Empfänger, sondern als Instanzen mit produktiven Potentialen.
Seitdem technische Reproduktionsmedien beliebige Klänge speichern,
übertragen und berechnen, hat die Musik den Hafen ihrer schriftlichen
Speichermedien verlassen. Auf ihrer Entdeckungsreise im Ocean of Sound
hat sie sich neue Hörräume erschlossen, die nicht mehr auf Guido von
Arezzos Notenlinien passen. Dazu zählen die Klanggeburten der DJ-Culture
ebenso wie die Soundcollagen der Musique concrète.
Die Annäherung an die Prozesse der Medialisierung in der Musik ist im
vorliegenden Band als ein interdisziplinäres Projekt angelegt, das die
neueren Medientheorien und die Systemtheorie für die Musikwissenschaften
erschließen möchte. Im Zentrum steht dabei das von Niklas Luhmann
ausgearbeitete und differenztheoretisch angelegte Beobachtungskonzept
Medium und Form, das auf medienästhetische Phänomene in der Musik
übertragen wird. Die Beobachtung von Formen der Medialisierung öffnet
neue Zugriffe auf den Gegenstand und kann gewinnbringend für eine
theoretische Annäherung an die heute virulente Musikkultur der
(Re-)Produktion herangezogen werden. Mit Hilfe einer differenztheoretisch
angelegten Beobachtung lassen sich Modelle formulieren, die den
Antagonismus zwischen medialer und nicht-medialer Musik auf einen
gemeinsamen Nenner – Medium und Form – bringen.
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