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 | Vogel, Tina / Hanheide, Stefan (Hrsg.)Jean de Lize: Chants de GuerreElf Lieder aus dem Ersten Weltkrieg epOs-Music, 89 Seiten, DIN A4-Format - Faksimiles, Notentranskriptionen, Klavierlieder, mittlere bis hohe Stimmlage Bd. 3 in der Reihe MUSIKEDITION OSNABRÜCKER SCHLOSS,
hrsg. v. Stefan Hanheide
Osnabrück 2016ISBN 978-3-940255-50-1 (Buch) | |
Ein völlig unbekannt gebliebener französischer Komponist brachte unter dem Pseudonym Jean de Lize in zwei Sammlungen Kriegslieder – Chants de Guerre – heraus. Die Texte entstammen der Gedichtanthologie Flammes de Guerre, de l’Invasion vers la Victoire, 1914/1915 von Emmanuel Ducros, die 1916 in Paris erschien. Während sich der Gedichtband von Ducros insgesamt ganz überwiegend chauvinistisch und revanchistisch präsentiert, kehrt die Textauswahl der Lieder die tragische und schreckliche Seite des Krieges hervor, wie es sich in den Schlussworten des letzten Liedes mit dem Titel Sonnet à la Lune dokumentiert: »Du musst erzittern, oh Mond, wenn Dein fahles Licht ein Feld des Grauens erleuchtet.«
Inmitten einer Stimmung von Kriegsbegeisterung und Hurrapatriotismus, von Feindesschelte und Chauvinismus zeigt Jean de Lize in seinen Liedern auch ein negatives Bild des Krieges: die brutale Zerstörung menschlichen Lebens in unendlicher Zahl, das durch den Kriegstod vernichtete Glück der Liebenden und die niemals vergehende Trauer über den Verlust eines geliebten Menschen: »Und der Krieg entfacht mehr Schmerzen als die schändlichsten Verbrechen.«
Die beiden als Privatdruck herausgebrachten Sammlungen, die nur noch als Unikate existieren, werden in der Neuedition gemeinsam wiederveröffentlicht.
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