Wollermann, Tobias: Musik und Medium

Kanäle zur Speicherung eines Stereosignals genutzt werden können. Bei einem Zweikanal-Gerät können auch zwei separate Spuren auf dem Band aufgezeichnet werden, die dementsprechend halb so breit wie die eines monophonen Tonbandes sind. Die gesamte Übertragungselektronik inklusive Tonköpfen etc. muss dann doppelt vorhanden sein.

Ein normales Tonband, ist in der Regel 1/4-Zoll (6,3 mm) breit. Für den Einsatz des Tonbandes im professionellen Studiobereich benötigt man meist wesentlich mehr Spuren und dem entsprechend verwendet man hier auch breitere Bänder (1/2, 1, 2 oder 3 Zoll), die über 4, 8, 16, 24 oder 32 Spuren verfügen. In mehrspurigen Tonbandgeräten ist im Prinzip die oben erläuterte Technik und Übertragungselektronik etc. x-fach eingebaut, was die Kosten demzufolge vervielfacht.

Da die Aufnahmecharakteristik des Bandmaterials nicht immer linear verläuft, werden hohe Frequenzen schwächer als niedrige gespeichert. Aus diesem Grund wird das Signal in gewisser Weise vorverzerrt, man spricht hier auch von ›Emphasis‹²⁶

²⁶[Enders(1997), S. 82] sowie [Hall(1997), S. 365–366].

Dabei werden i.A. hohe Frequenzen bei der Aufnahme gemäß einer bestimmten Norm angehoben und bei der Wiedergabe wieder abgesenkt. So erreicht man gerade im Bezug auf die Höhenwiedergabe eine verbesserte Klangqualität. Ferner setzt man bei Tonbändern auch Rauschunterdrückungssysteme wie z. B. Dolby B oder C ein. Im professionellen Studiobereich wird hingegen Dolby A verwendet.

6.3. Optische Speicherung

Dieser Abschnitt fällt deutlich kürzer aus als die bisherigen, da die optische Speicherung erst im Computerzeitalter durch die Entwicklung der CD enorm an Bedeutung gewonnen hat. Hierbei handelt es sich allerdings um die Speicherung der