der Erfindung der Stereoplatte durch den Ingenieur Alan
Dower Blumlein, die erste Stereoschallplatte auf den Markt zu bringen. Ebenso wurden
im selben Jahr die Schellackplatten endgültig durch die wesentlich robusteren und
gleichzeitig auch rauschärmeren Vinyl-Schallplatten ersetzt. In den folgenden Jahren
erlebte die Phonowirtschaft in Deutschland einen enormen Aufschwung. So
wurden z. B. allein in Deutschland im Jahre 1976 71,5 Million Langspielplatten
verkauft.11
Erst seit der Erfindung der Compact Disk (CD) in den 80er Jahren sanken die
Verkaufszahlen von Schallplatten. Dem versuchte die Plattenindustrie durch die
Einführung der Digitalplatte entgegenzuwirken. Allerdings handelt es sich hier um eine
Art ›Täuschung‹, da sich das Wort digital nur auf die Aufzeichnungsart und nicht auf
die Speicherung bezieht.
Einen Boom erlebte lediglich die Picture-Disk. Bei dieser unterscheidet man zwischen zwei verschiedenen Gruppen: Disks, auf die ein vollständiges Bild gedruckt war und solche, die »nur« aus buntem Vinyl bestanden. Letztere erschienen bereits in den 40er Jahren, gelangten aber erst in den 70ern zu ihrer hohen Popularität. Die erste Picture-Disk mit einem gedruckten Bild erschien bereits 1933 in den USA. Sie hatte aber den Nachteil, dass die Klangqualität zu Beginn sehr schlecht war, da sich die Schallrillen auf einer durchsichtigen Folie befanden, die über das gedruckte Bild gezogen wurde. Erst in den 80er Jahren reichte die Klangqualität an die der Vinylplatten heran. Trotz dieses Booms der Picture-Discs brach der Absatz von Schallplatten in den 80er Jahren durch die Verbreitung der CD zusammen. Wurden im Jahr 1976 in Deutschland 71,5 Million Langspielplatten verkauft, so waren es 1995 nur noch 400.000. Die Ära der Schallplatte scheint im digitalen Zeitalter zu Ende zu sein. Allerdings lässt sich in den letzten Jahren ein Trend beobachten: die Anzahl der Wiederveröffentlichungen von Schellackplatten auf CD hat enorm zugenommen. So erscheinen immer mehr CDs mit historischen Aufnahmen, die durch das Rauschen und Kratzen einen Charme haben, den digitalisierte Aufnahmen nicht bieten können. Zugleich scheint das Interesse an alten Interpretationen, Spielweisen etc. zu steigen. Zum Abschluss des Abschnittes über ›mechanische Speicherung‹ soll nun noch kurz auf die Funktion eines Schallplattenspielers12
Früher wurden die Klangsignale senkrecht in die Rille geritzt, man spricht hier auch von ›Tiefenschrift‹. Heute verwendet man die ›Seitenschrift‹, bei der die |