auf Büttenpapier gedruckt.
Der technische Ursprung des Kupferstichs liegt in der Metallgravierung der Antike. Hier
wird die Zeichnung mit einem Grabstichel seitenverkehrt in eine glatt polierte
Kupferplatte eingetieft. Anschließend werden die Ränder geglättet, Farbe in die
Vertiefung der Platte gedrückt und schließlich wird die Oberfläche von der Farbe
gereinigt. Nun wird ein Blatt angefeuchtetes Papier auf die Druckplatte gelegt und diese
zwischen zwei übereinander liegenden Zylindern der Handpresse mit hohem Druck
hindurchgeführt. Das Papier saugt dabei die Farbe aus den Vertiefungen der
Druckform. Bei der Radierung benutzt man zur Plattenherstellung meistens ein
Säurebad.31
Eine Ausnahme stellt hier die »Kaltnadel« dar.
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Die Zeichnung wird mit einer Nadel in einen aufgelegten Ätzgrund geritzt, der die
Metallplatte wie eine Schutzhaut umgibt. Durch das Einritzen wird das Metall gezielt
freigelegt. Nun kann die Säure im anschließenden Säurebad den blanken Metallgrund
angreifen und »frisst« sich in gewünschter Tiefe ins Metall – eine Tiefdruckplatte
entsteht. 1890 wurde der so genannte Rakeltiefdruck erfunden, der heute auch unter der
Bezeichnung »industrieller Tiefdruck« bekannt ist. Hierbei wurde im Prinzip die Technik
der Radierung auf einen Kupferzylinder übertragen. Dieser nimmt in unterschiedlich
vertieften Partien die Farbe auf und gibt sie im direkten Rollen-Rotationsdruck
weiter an das Papier. Vor dem eigentlichen Druck auf das Papier muss mit dem
Rakelmesser die überflüssige Farbe abgestreift werden. Da man beim Rakeltiefdruck
einen satten Farbauftrag in sehr hoher Druckqualität erzielt, wird er oft zur
Herstellung von Großauflagen wie z. B. Versandhauskatalogen oder Illustrierten
benutzt.
Der Steindruck (Lithographie), der Lichtdruck, der Blechdruck und der Offsetdruck – das
heute noch mit Abstand wichtigste Druckverfahren – zählen zu den Flachdruckverfahren. Der
Offsetdruck32
basiert auf dem Prinzip der 1798 von Senefelder erfundenen Lithographie, die er selbst »Chemische
Druckerey« nannte.33
Bei dem Offsetdruck handelt es sich um ein indirektes Druckverfahren. Die Aluminium-
oder Mehrmetallplatte wird zunächst mit dem seitenrichtigen Bild auf einen
Plattenzylinder gespannt und dann über Farb- und Feuchtwalzen geführt. Anschließend
wird die von der Platte aufgenommene Farbe auf einen Gummizylinder übertragen und
das nun seitenverkehrte Bild wird von diesem seitenrichtig auf das Papier gedruckt.
Rollenoffsetmaschinen, die oft im Zeitungsdruck eingesetzt werden, schaffen z. T. über
25.000 Drucke in der Stunde, Bogenoffsetmaschinen ca. 10.000. Vorteilhaft ist weiterhin,
dass beim Offsetdruck in einem Druckdurchgang mit mehreren Farben gedruckt werden
kann.
Beim Durchdruck, zu dem u. a. der Film-, der Schablonen- sowie der Siebdruck
zählt, handelt es sich um ein Verfahren, bei dem die Druckfarbe durch die Druckform
hindurch auf das zu bedruckende Material übertragen wird. Im Wesentlichen geht es
darum, Bereiche, die nicht drucken sollen, farbundurchlässig und durch Schablonen, über
fotografische Belichtung und über Mal- oder Schreibmittel. Beim eigentlichen
Druckvorgang wird die Farbe entweder mit der Hand oder mit Siebdruckmaschinen mit
einer Rakel in Streich- oder Reibbewegungen durch das Sieb gedrückt. Ein
großer Vorteil dieses Verfahrens ist die Möglichkeit des Druckens auf beliebig
geformte Körper. So werden z. B. Glasflaschen, Kugeln |