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die dem Programm zugrunde liegende Notensymbol-Datenbank durch benutzerdefinierte Symbole erweiterbar. Diese werden dann bei späteren Scans erkannt. Des Weiteren ist der Scan-Assistent durchaus sehr einfach und bequem zu bedienen. Die eingescannten Daten werden entweder in MIDI oder in das eigene Tape-Song-Format *.tsn umgewandelt. Letzteres kann von dem Sequenzer MIDI Connections eingelesen und weiterverarbeitet werden.

Ebenfalls in der mittleren Preisklasse ist capella scan43

43http://www.capella.de (Link vom 1.8.2003).
anzusiedeln, das aber auch keine besonders guten Ergebnisse liefert. Im bereits referenzierten Test sank die Erkennung z. T. auf unter 30 %. Hier erfordert das Nachbearbeiten bestimmt mehr Arbeit als das Eingeben oder Einspielen der Noten. Praktisch hingegen ist die Idee, das Scanbild farbig über die Vorlage zu legen, so dass der Nutzer Abweichungen schnell erkennt. Dynamik, besondere Schlüssel und Bögen blieben z. T. unerkannt. Sie lassen sich aber manuell eingeben. Capella scan arbeitet mit einer ›Schnellerkennung‹ und einer ›erweiterten Erkennung‹. Noll berichtet allerdings von Windows-Ausnahme-Fehlern, wenn diese Module hintereinander aufgerufen werden. Verbesserungen in der neuesten Version capella 5.0 sind u. a. das komfortable Stimmenmanagement, das alle Noten korrekt in vertikaler und horizontaler Position zuordnet sowie die Texterkennung. Hier benutzt das Programm die FineReader-Engine der Firma Abbeyy. Gleichzeitig werden Wörterbücher in über 100 Sprachen mitgeliefert, die fallweise installiert werden können. Zusätzlich zum Import vieler Bilddateien (*.bmp, *.tiff, *.giff, *.png etc.) dürfte auch der *.pdf- bzw *.ps-Import von Vorteil sein. Der Hersteller behauptet für die neueste Version eine Erkennung von 97 % bei schweren Vorlagen. Solche Angaben sind allerdings immer mit Skepsis zu betrachten, da nicht feststeht, was der Hersteller als schwierig einstuft.

Zur oberen Preisklasse gehören die Programme PhotoScore44

44http://www.neuratron.com (Link vom 1.8.2003).
sowie SmartScore45
45http://www.musitek.com (Link vom 1.8.2003).
. Letzteres ist eine Weiterentwicklung des Programms MIDIScan, bei dem es sich laut amerikanischem Vertrieb um das erste Musik-Scan-Programm handeln soll. Die erste Version erschien bereits 1993.

SmartScore kann Dateien sowohl im MIDI- als auch im NIFF- und im Finale-Format *.mus abspeichern. Eine Light-Version des Programms ist in Finale 2003 implementiert. Im Vergleich zum früher eingebauten MIDIScan ist dies ein deutlicher Fortschritt, da die Ergebnisse beträchtlich besser geworden sind. Der zweigeteilte Bildschirm ermöglicht dem Anwender im Zusammenspiel mit der Tastatur eine einfache und rasche Korrektur. Ein weiterer Vorteil ist die sehr schnelle Lesefähigkeit des Programms. Nachteilig hingegen wirkt sich die fehlende Texterkennung aus, so dass das Programm für Lead-Sheets o.ä. weniger zu gebrauchen ist. Noll schreibt in Bezug auf die Verwendung von SmartScore Light und Finale 2003:46

46[Noll(2003a), S. 62].
»In vielen Fällen wird eine der zahlreichen Eingabemöglichkeiten von Finale, darunter seit Finale 2002 auch über das Mikrofon mit dem MicNotator (nicht unter Windows NT), schneller zum Ziel führen als die automatische Notenerkennung.« Die neueste Professional-Version SmartScore 3 verspricht aber in vielen Punkten

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