- 101 -Wollermann, Tobias: Musik und Medium 
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Allerdings führten deutliche Verbesserungen in der Wiedergabe, wie z. B. die Entwicklung des Dolby-Systems30

30Vgl. dazu Tabelle 12.1 auf Seite 206.
, dazu, dass beim Abspielen seit den 70er Jahren in der Regel wieder das Lichtton-Verfahren verwendet wird. Auf neue Lichtton-Verfahren, die den Ton digital zwischen den Perforationslöchern speichern, wird im Abschnitt 12.2 eingegangen. In der Regel liegt der Ton aus Kompatibilitätsgründen hier aber zusätzlich auch in analoger Form vor.

Das Lichtton-Verfahren wurde nicht nur im Kinobereich eingesetzt. 1936 erfand Edwin Welte31

31Seine bekanntesten Erfindungen sind verschiedene mechanische Musikinstrumente wie z. B. die nach ihm benannten ›Welte-Orchestrions‹, ›Welte-Pianos‹, ›Welte-Flügel‹ etc. Sehr schön multimedial dargestellt auf der CD-ROM [Reuter et al.(2000)Reuter, Enders und Jacobi].
die Lichtton-Orgel. Hierbei handelt es sich um eine elektronische Orgel, deren Klangerzeugung auf dem Prinzip des Lichtton-Verfahrens basiert. Allerdings waren die durch unterschiedlichen Schwärzungen repräsentierten Schwingungsbilder nicht auf einem Film, sondern auf rotierenden Glasscheiben gespeichert. Diese Scheiben rotierten vor Fotozellen und die Intensität des auf die Fotozelle fallenden Lichtstrahls wurde so der Stärke der Schwärzung entsprechend geschwächt. Die Fotozelle gab nun einen der unterschiedlichen Schwärzung entsprechenden Spannungsverlauf ab, der genau dem des aufgezeichneten Klangs entsprach.

Enders betrachtet die Lichtton-Orgel32

32Insgesamt konnten über die auswechselbaren Glasscheiben bis zu achtzehn verschiedene Klangfarben auf der Lichtton-Orgel gespielt werden.
in [Enders(1997), S. 165] als frühen Vorläufer des digitalen Sound-Samplers, bei dem der Mittelteil des Klanges beliebig lange geloopt wird. Damit wenden wir uns im Folgenden der Digitalisierung von optischen und akustischen Informationen zu.

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