Webinare als Format der internen Weiterbildung für Hochschul-Lehrende 95 point-Präsentationen verwendet. Dies erschien am sinnvollsten, um Inhalte nach-vollziehbar weitergeben zu können, aber auch um Inhalte zu anderen Terminen, also mehrfach, wiedergeben zu können. Für die durchführende Person besteht die Anforderung, neben der Rolle der Moderatorin auch die Darbietung von Inhalten (i.d. Regel Powerpoint-Präsentation plus Referieren) souverän zu meisten. Als mo-derierende Person muss gleichzeitig sowohl auf elektronische als auch über die Ka-meras sichtbare körperliche Handzeichen als auch auf Meinungsäußerungen im Chatfenster geachtet werden. Das erfordert Übung. Als hilfreich erweist sich, min-destens eine Kollegin/einen Kollegen dabei zu haben, die/der mit darauf achtet, dass niemand zu kurz kommt. Bei einem größeren Teilnehmendenkreis sollten die Rollen evtl. auf zwei Personen verteilt werden.Die strengsten Bewertungen kommen vom eigenen Team! Nichts ist hilfreicher, als konstruktive Vorschläge zum eigenen Vortrag hören zu können und nachfol-gend in die Überarbeitung fließen zu lassen. Es erfordert Mut, hilft aber ungemein, um Inhalte, Form, Methode und Medium sinnvoll – im Sinne einer Lernprozessför-derung (Böss-Ostendorf & Senft, 2010, S. 61ff) – zusammenfließen zu lassen. Die Evaluation am Ende eines jeden Webinars spiegelt die Team-Bewertung wieder und rundet den Eindruck ab. Dennoch muss die Evaluation weiter ausgebaut werden. Es soll z. B. noch direkter erfragt werden, welche Vor- und Nachteile die Teilneh-menden in dieser Form der Weiterbildung erleben.Die ersten Erfahrungen sind durchweg positiv sowohl vonseiten der Teilneh-menden, die froh sind, von ihrem Hochschul-Büro oder ihrem Home Office aus par-tizipieren zu können, als auch vonseiten der Durchführenden, die sich so auf die Vermittlung von Inhalten konzentrieren können. Webinare als Ergänzung zu indi-viduellen Schulungen und Beratungen scheinen eine gute Möglichkeit zu sein, Im-pulse für die Lehre zu vermitteln und theoretische Medienkompetenzen zu erwei-tern. Ob es auf Grund fehlender praktischer Einübung, die in der Regel innerhalb eines Präsenz-Workshops erfolgen kann, möglich sein wird, auch einen praktischen Kompetenzerwerb zu ermöglichen, wird sich zeigen.Literatur Häfele, H. & Maier-Häfele, K. (2004). 101 e-Learning Seminarmethoden. Methoden und Strategien für die Online- und Blended-Learning-Seminarpraxis. (3. überarbeitete Aufl.). Bonn: manager-Seminare Verlags GmbH Online-Schulungen [On-line] Verfügbar unter:http://www.e-teaching.org/lehrszenarien/schulung/online-schulung [27.07.2012]Böss-Ostendorf, A. & Senft, H. (2010): Einführung in die Hochschullehre. Ein Didaktik-Coach. Opladen, Farmington Hills: Verlag Barbara Budrich.